2019 Mekong Tour Teil 2

Bericht Vientiane  -  Bangkok 

8. Februar – 10. Februar 2019 
Ich bin einen Tag früher in Vientiane eingetroffen, weil ich nicht wie geplant auf Nebenstraßen gefahren bin, sondern auf Grund der besseren Straßenverhältnisse die Hauptroute, die Nationalstraße 13, genutzt habe. Die gut ausgebaute Straße führt direkt nach Vientiane.  Vientiane hat nicht so spektakuläre Sehenswürdigkeiten; dennoch haben wir uns etwas umgeschaut und auch kleine Tagestouren mit dem Rad unternommen. Erwähnenswert sind die Stupa Pha That Luang (Großer Stupa) und Wat Si Saket, der einzige altüberlieferte Tempel, der nicht bei der Siamesischen  Invasion 1828 zerstört wurde. Abends besuchten wir den Nachtmarkt, nicht weit von unserem Hotel entfernt. 





11. Februar 2019
Vientiane – Hai / Na Xai  Einen Tag früher als geplant sind wir von Vientiane aus aufgebrochen. Zunächst, in Stadtnähe, waren die Straßen in einem guten und geteerten zustand, dann wurde die Straßen kleiner, aber auch der Verkehr geringer, so dass wir gemütlich am Mekong entlang radeln konnten. Auf der rechten Seite gab es immer wieder Abschnitte, wo man den ruhig dahinfließenden Mekong sehen konnte. Nachmittags steuerten wir in der Nähe von Hai ein kleines Guesthouse an. 




12. Februar 2019
Hai/Na Xai – Pakxan  Heute fahren wir wieder eine sehr schöne Teilstrecke am ruhig dahinfließenden Mekong entlang.  Am späten Vormittag machen wir Rast an einem Straßenkaffee und kommen mit  einem BikerPärchen aus Vietnam ins Gespräch. Das Pärchen ist mit einer nagelneuen großen BMW-Maschine unterwegs. Zum Abschied mussten nochmal einige Fotos geschossen werden. Weiter ging die Tour entlang des Mekong. Immer wieder gab es schöne Ausblicke auf den Fluss. Gegen Mittag fanden wir ein sehr schönes Guesthouse mit sehr netten Eigentümern, welche auch schon 2007 in Deutschland waren und unter anderem  die Documenta in Kassel besucht haben. Nachmittags ging es auf Erkundung  - wie immer erst auf den Markt und dann noch zu einem Tempel. 




13. Februar 2019
Pakxan – Vieng Kham  Dieser Streckenabschnitt ist etwas eintönig und auch etwas hügelig. Den Mekong bekommen wir hier leider selten zu Gesicht. Bei Carsten stellen sich erste Anfangsbeschwerden ein. Für ihn war offenbar die Eingewöhnungszeit zu kurz, zumal wir auch noch einen Tag früher auf Tour gegangen sind. Am späten Nachmittag erreichen wir das Guesthouse, das auf den ersten Blick etwas schmuddelig und unsauber wirkt.  




14. Februar 2019 
Vieng Khan – Thakek Thakek ist eine nette kleine Provinzstadt und ein Straßen-Kreuzungspunkt der zweier Nationalstraßen: Zum Einen die Nationalstraße 13, die weiter am Mekong entlang führt, zum Anderen die Nationalstraße 12, welche in Richtung Vietnam führt.  Thakek liegt am Ufer des Mekong, gegenüber der thailändischen Stadt Nakhon Phanom, mit der sie seit 2011 über die Dritte Thailändisch-Laotische Freundschaftsbrücke verbunden ist. In dieser Provinzstadt findet man viele Touristen, die das Karstgebirge im Hinterland mit seinen vielen Höhlen besuchen und dies mit einer Motoradtour verbinden. Den Abend verbrachten wir beim Essen mit einer netten französischen Studentin. 




15. Februar 2019
Thakek – Savannakhet 
Der Start am Morgen war nicht so gelungen - wir haben die falsche Straße erwischt, welche uns weit ab vom Mekong durch das Hinterland geführt hätte. Über eine Quertangente, die durch bäuerliches Gebiet führte, kamen wir wieder auf die geplante Straße entlang des Mekong. Zunächst ging es ganz gut auf geteerter Straße voran, dann ging sie über in eine Schotterstraße und endete in einer Siedlung. Wir waren erstaunt, dass es nicht mehr weiterging. Auf meinem Navi wurde ein Trail angezeigt, den wir jetzt verfolgten. Das Offroad-Teilstück  erforderte einiges an Können und war kräftezehrend.  Die letzten 30 Kilometer waren eine Tortur und wollten kein Ende nehmen. Ich hatte ein echt schlechtes Gewissen Carsten gegenüber, ihn durch so eine Wildnis zu schicken; auf der anderen Seite war es auch ein tolles Erlebnis.  Das von uns gewählte Guesthouse in Savannakhet lag leider etwas außerhalb. Auf die Schnelle fanden wir am Abend nichts zu essen; erst auf den Nachtmarkt wurden wir dann fündig.



16. Februar 2019 
Heute Ruhetag! Wir erkunden etwas die Stadt - es gibt nicht viel zu sehen außer einem Tempel und einem Straßenzug mit alten französischen Häusern aus der Kolonialzeit. 




17. Februar 2019 
Savannakhet – Pakxong  
Wir wählen zunächst eine Route entlang des Mekong (den Fluss sieht man leider auf dieser Strecke selten).Nach ca. Zweidrittel der Tagesstrecke endet die Straße entlang des Mekong, und wir nehmen eine Quertangente zur  Hauptstraße.



18. Februar 2019 
Paksong – Napong  
Heute bleiben wir auf der N13 entlang des Flusses Xedon, der um diese Jahreszeit nicht mehr viel Wasser führt. Auf dieser Strecke kreuzen sich unsere Wege mit zwei Franzosen (Vater und Sohn), die dann in Richtung Vietnam weiterfahren. In einem kleinen Örtchen namens Napong übernachten wir in einem netten Guesthouse  (Keobouasay Guesthouse).  





19. Februar 2019 
Napong – Pakse 
Früher Start um 7:30 in Napong und nach 76 Kilometern haben wir gegen Mittag Pakse erreicht. Wir checken im Phaythavone Hotel ein, und ich erkunde am Nachmittag die Stadt, in der es nicht so viele Sehenswürdigkeiten gibt. Nach einem Besuch in einem netten Café finde ich die örtliche Tourist Information  und erkundige mich nach einer Rundfahrt auf das Bolaven-Plateau. Da wir beide einen Ruhetag benötigen, entschließen wir uns, am nächsten Tag für 150.000 Kip (umgerechnet  15 €) an einem Ausflug auf das Bolaven-Plateau teilzunehmen.  





20. Februar  2019 Ruhetag und Sightseeing 
Der Minibus holte uns gegen 9 Uhr im Hotel ab, und wir fuhren zunächst zum Zwillingswasserfall Tad Fan. Recht malerisch stürzen hier zwei kleine Wasserfälle (im Februar ist Trockenzeit, da gibt’s halt wenig Wasser)  in einen kleinen See. Hierzu mussten wir erst mal über eine steile Treppe zu dem See hinuntersteigen. Das erfrischende Bad im See war das absolute Highlight dieser Tagestour. Wieder oben angekommen, schauten wir uns die hier über die Schlucht angebrachte Zipline an. 





Der nächste Halt war an einer Kaffeeplantage; hier konnten wir die verschiedenen Stadien der Kaffeeproduktion sehen. Auf Grund der Höhenlage und der fruchtbaren Erde ist das Bolaven Plateau besonders gut für den Kaffeeanbau geeignet. Leider waren die Infotafeln unübersichtlich und in einem schlechten Zustand. Es standen ein paar alte Kaffee-Verarbeitungsmaschinen herum – wozu sie gedient haben, war nicht so recht in Erfahrung zu bringen.  Das Ganze machte einen etwas unprofessionellen Eindruck - offensichtlich diente die Anlage mehr dem Kaffeverkauf und  der Verkostung von Kaffee. Der von mir  bestellte doppelte Espresso war jedoch exzellent. Weiter ging die Fahrt zu einem weiteren Wasserfall Tad Lo und zu einem einheimischen Dorf.
Ich war sehr froh, dass ich die Tour bequem  mit dem Bus absolviert habe und mich nicht mit dem Fahrrad auf das 1200 Meter hoch gelegene Plateau hoch quälen musste. 





21. Februar 2019 
Pakse – Soukhoumi   Heute um 7 Uhr Abfahrt. Zuvor haben wir uns noch mit Baguette versorgt. Unser erstes Ziel war zunächst die 35 km entfernte Wat Phu Tempelanlage.  Wat Phu ist ein ehemaliger Tempelkomplex der Khmer Dynastie;  erste Bauten stammen aus dem 6. Jahrhundert, der Hauptteil jedoch wurde zwischen dem 11. Jhd. Bis zum 13. Jhd. erbaut. Ein imposanter Tempelkomplex, der leider in Müll versinkt und nicht gepflegt wird.  Nach zwei Stunden Besichtigung fuhren wir noch weiter bis zu 30 km gelegen Ort Soukhoumi. Wir fanden eine sehr nette Unterkunft (Sayang Guest House) mit sehr sympathischen Besitzern, die uns zu einem Bier einluden. 




22. Februar 2019 
Soukhoumi – Don Khong 
Empfehlung bei der Fährüberfahrt: Hotel Mekong Inn. Zimmer waren nicht so toll, und der Pool hat es auch nicht so rausgerissen. 





23. Februar 2019 
Don Khong bis zu einem Hotel kurz vor der Grenze
Heute geht es an die Südspitze von Don Khong  zur Fähre (Don Khong Ferry Boat South): Wir setzen über auf Don Som über sehr kleine Straßen (teilweise nur für Zweiräder befahrbar), fahren weiter bis zur Südspitze und setzen mit der Fähre über auf die Insel Do Net.  Diese Insel durchqueren wir bis zur Südspitze und gehen über die alte Eisbahnbrücke auf die Insel  Don Kohn und folgen dem Weg nach Süden an den alten French Harbour Hang Khong. Nach einer Rast geht es auf der alten Bahntrasse wieder zurück zum Fährhafen an der Nordspitze.   Wir suchen ein Boot, das uns mit den Rädern wieder ans Festland nach Nakasong bringt.  Von Nakasong  geht es über eine Schotterstraße auf die N13; nach einigen Kilometern finden wir eine Unterkunft. Da das Restaurant nicht vertrauenswürdig aussah, haben wir in einem ein paar hundert Meter entfernten Restaurant zu einem fairen Preis  gegessen. Die ganze Ecke war nicht besonders sympathisch - so wollte man uns auch abzocken beim Aussichtspunkt der Wasserfälle (Parkgebühren für Fahrräder / weitere Eintrittsgelder für Aussichtsplattform der Mekong Wasserfälle, unterschiedliche Preisinfos zum Übernachtungspreis …)




24. Februar 2019 
Grenze zu Kambodscha  –  Stung Treng  
Um sieben Uhr morgens starten wir in Richtung Grenze; die Formalitäten an der Grenze verlaufen recht zügig, und nach einer Stunde sind wir in Kambodscha auf der Piste. Zunächst sind die Straßen ganz gut, dann wird es aber sehr staubig, weil es zu achtzig Prozent nur noch Schotterpisten sind  -  das Fahren ist recht unangenehm. Es wird dann gegen Mittag auch noch sehr heiß, und wir sind froh, dass wir um 13 Uhr ein sauberes Guesthouse in Stung Treng finden.


  


25. Februar 2019 
Stung Treng – Kratie 
Die nächste Etappe wollten wir mit dem Bus fahren, da wir uns beide nicht fit genug fühlten, in einem Rutsch 160 km bis  Kratie zurückzulegen.  Am Tag zuvor hatten wir uns nach der Busstation erkundigt, jedoch noch kein Ticket gekauft. Das war unser Fehler, denn der Bus hielt nicht an. In der Reiseagentur fragten wir nach und erfuhren, dass ein Minibus um 10:30 Uhr nach Kratie fahren sollte, der uns mitnehmen könnte. Für die Fahrt zahlten wir umgerechnet 19 € inklusive Radtransport. Unsere Räder fanden Platz hinter Fahrer- und Beifahrer-Sitz. Wie in Asien üblich, wurde der Bus vollgestopft bis zum Geht-nicht-mehr. Auf der Sitzreihe hinter unseren Rädern wurden zwei Mönche platziert; auf dem dritten Platz in der Reihe saß eine Frau - sie musste ganz nach hinten und  mit einem Mann tauschen, der neben die Mönche verfrachtet wurde. Grund: „Mönche dürfen nicht auf Tuchfühlung neben Frauen sitzen“. Am frühen Nachmittag kamen wir in Kratie an und suchten gleich ein Hotel. Nach dem Einchecken haben wir noch ein bisschen die Stadt erkundet und sind über den zentralen Markt geschlendert. An der Ecke zum Markt fanden wir ein nettes Restaurant „TOKAE-Restaurant“, geführt von einem jungen Australier. Am Abend haben wir da auch gegessen - leider habe ich nicht geschaltet, als Carsten sich zu seinem Essen einen „Mixed Salad“ bestellte, der natürlich roh war.  



26. Februar 2019 
Ruhetag und Sightseeing in Kratie 
Am Vormittag setzten wir mit einem kleinen Fährboot auf die vorgelagerte Insel Koh Trong über, auf der wir mit den Rädern eine wunderschöne Inselrundfahrt unternahmen. Die Wege waren recht schmal und nur für Zweiräder gedacht. Die Inselrundfahrt war ein Highlight dieser Tour mit den herrlichen Feldern und den schwimmenden Dörfern, die der der Insel vorgelagert sind.



Für den Nachmittag haben wir uns im Tokae-Restaurant für einen Kochkurs angemeldet. Vor dem Kochen führte uns der Besitzer durch die gegenüberliegende Markthalle und erklärte uns die Gemüsesorten, Zutaten und Gewürze. Dann gingen wir auf die Dach-Terrasse des Gebäudes, wo eine einheimische Köchin schon die ganzen Zutaten gerichtet hatte. Wir mussten erst mal Gemüse schnippeln und dann kochten wir gemeinsam. Die Gerichte sind denen der  Thailändischen Küche sehr ähnlich. Gegart wurden das Fleisch und die Zutaten im Wok. Leider wurde es Carsten schlagartig schlecht; er musste den Kochkurs abbrechen und zurück ins Hotel gehen. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, war, dass Carsten noch weitere sechs Tage schwer mit der Darmgrippe zu kämpfen haben würde. Die im Kochkurs zubereiteten Portionen  waren so groß, dass wir zu Viert hätten essen können; drei Viertel ging wieder in die Küche zurück, was sehr schade war, weil ich gemeinsam mit der Köchin wirklich ein Superessen  gekocht habe.


 

27. Februar 2019 
Kratie – Phnom Penh  Carsten ging es weiterhin sehr schlecht, und wir beschlossen, bis Phnom Penh  mit dem Bus zu fahren. Um 9:30 Uhr war Abfahrt - leider stellte sich heraus, dass der Bus nicht auf direktem Weg nach Phnom Penh fuhr,  sondern einen riesigen Bogen bis fast an die Vietnamesische Grenze machte. Auf dieser Route klapperte er sämtliche Dörfer ab. Nachmittags um 17 °° Uhr erreichten wir endlich Phnom Penh.  Ich war total ausgehungert; Carsten ging es weiterhin schlecht. 


28. Februar 2019 
Ich mache mich alleine auf Erkundung - zunächst mit dem Rad am Tonle Sap Flussufer entlang bis zum Zusammenfluss von Tonle Sap und  Mekong, am Nachmittag zu Fuß zu den Markthallen. Bei Carsten wird es nicht besser; er kann sich nur im engen Umkreis einer Toilette bewegen.


  


01. März – 02. März 2019 
Ich unternehme weitere Ausfahrten in Phnom Penh. Bei Carsten keine Besserung in Sicht, und wir beschließen noch einen Tag länger in Phnom Penh zu bleiben. 

03. März 2019 
Phnom Penh - Kompong Chhnang

Wir starten sehr früh am Morgen ohne Frühstück. Es dauert sehr lange, bis wir uns endlich aus dem  morgendlichen Berufsverkehr herausgewühlt haben.  Nach Verlassen der Vorstädte genießen wir jetzt ein wunderschönes Teilstück am Tonle Sap Fluss entlang auf einer ruhigen Straße, die durch kleine Dörfer führt und wo die Menschen einen freundlich begrüßen. Die Kilometer spulen sich gut herunter, aber ich merke, dass Carsten Mühe hat  auf den letzten Kilometern vor Kompong Chhnang. Wir sind froh, als wir dann gegen Mittag ein Hotel (Sovann Phum Hotel) gefunden haben, denn die Hitze ist enorm.  Nach einer kurzen Stärkung bin ich auf Erkundungstour gegangen und habe eine Fähre ausgemacht, die uns auf die rechte Seite des Tonle Sap führt (linkseitig bin ich schon vor zwei Jahren mit Tom gefahren). 

 


04. März 2019 
Kampong Thom – Siem Reap
Früh am Morgen ging es gleich zur Fähre,  und die Überfahrt lief problemlos. Der Tonle Sap hat an dieser Stelle einen deltaförmigen Charakter; deshalb ging es mit der Fähre in einem Sförmigen Schlenker um eine Insel herum. Ab jetzt ging die Fahrt durch die Reiskammer Kambodschas. Wir sind durch riesige Reisfelder gefahren, die um diese Jahreszeit schon weitestgehend ausgetrocknet waren beziehungsweise gerade in der Endphase der Reisernte. Auf den Feldern fuhren viele Mähdrescher. Nach der Ernte ist erst mal Wartezeit angesagt bis im April der Monsun die nächste Regenzeit starten lässt. Gegen Mittag erreichten wir Nationalstraße 6 in Kampong Thom. Die Straße war sehr befahren und für Radfahrer unangenehm zu befahren. Carsten Idee war, gleich mit dem Bus weiterzufahren bis Siem Reap. Nach einigem Hin und Her hat uns dann ein Bus mitgenommen. Es war etwas schwierig,  kurzfristig ein preislich akzeptables Hotel zu finden. Wir kamen für eine Nacht erst mal in einem sehr  sterilen  Hotel unter, welches nur von chinesischen Reisegruppen genutzt wurde. Uns war nur wichtig, dass wir ein festes Dach über dem Kopf hatten, denn Carsten war doppelt erschöpft von den Nachwehen der Darmgrippe und von der anstrengenden Tagestour.  





05. März 2019 
Siem Reap
Erst mal Umzug in ein nettes, nicht ganz billiges Hostel (Central Hostel; 38 Dollar). Wie der Name schon sagt, ist es sehr zentral gelegen, und wir konnten zu Fuß alles gut erreichen.  Heute wollten wir uns Ankor Wat anschauen; dazu mussten wir uns erst mal eine Eintrittskarte im „Ankor Park Ticket Counter“ holen - der Preis war saftig. Als ich vor zwei Jahren da war,  kostete das Dreitages-Ticket 40 Dollar; inzwischen war der Preis auf 62 Dollar gestiegen. Wir entscheiden uns für ein Tagesticket  für 37 Dollar. Ich kannte die Anlage schon, und Carsten wollte sich erst mal nur einen Überblick verschaffen.  




Irgendwie sind wir von der falschen Seite an Ankor Wat herangefahren und haben uns erst mal nicht so überlaufene Tempel angesehen. Ankor Wat war wie immer überwältigend, und wir waren von der Tageszeit etwas später dran, so dass offenbar die Menschenmassen irgendwo anders waren und der Rundgang auch durch die Hauptgebäude erträglich war. Gegen Nachmittag war der Sättigungsgrad erreicht, und wir sind wieder zurück in Hostel gefahren. 
 


 

06. März 2019 
Siem Reap / Tonle Sap See
Ich wollte Carsten unbedingt noch den Tonle Sap See zeigen. Über das Hotel haben wir einen Tagesausflug zum See gebucht. Ein Kleinbus holte uns um 10 Uhr ab. Zunächst besuchten wir eine Lotusblüten Farm, dann ging es zum Hafen, und wir fuhren mit dem Schiff zu einem der schwimmenden Dörfer und haben noch auf dem See etwas gegessen. Der Tag war sehr schön,  und Carsten hat immerhin einen kleinen Eindruck von dem See mitbekommen. Auch für mich war der Tagesausflug super interessant, obwohl ich  den See schon von meiner Tour vor zwei Jahren kannte. 





 



07. März 2019 
Siem Reap – Sisophon 
Start wieder  früh um sechs,  da wir heute 110 km zu bewältigen haben. Ziemlich eintönige Fahrt auf der N6 in Richtung  Osten. Anfangs lief es ganz gut und wir kamen gut voran - dann mit der Wärme der Sonne kam ein lästiger Gegenwind auf. Der Wind war äußerst kräftezehrend. Am  frühen Nachmittag kamen wir in Sisophon an. Es war etwas schwierig, etwas zu essen zu bekommen.


08. März 2019 
 Sisophon - Aranya Prathet 
Wieder sehr früher Start um 6°° Uhr und erst mal bis zur Grenze Poipet gefahren. Der Grenzübergang ist etwas unübersichtlich und sehr belebt. Bei dem ganzen Trubel sind wir versehentlich an der Kambodscha Grenzstation vorbeigefahren und merkten es erst an der Thailändischen Station, dann mussten wir zurück. Ein kambodschanischer Grenzbeamter fing uns dann im Niemandsland ab. Wir erklärten ihm, dass wir den Ausreisestempel benötigen. Er erklärte uns, dass wir jetzt zwei Möglichkeiten haben, entweder zurück und uns wieder an die große Schlange anstellen (ca. 1-2 Stunden), oder er geht mit unseren Pässen zu dem zuständigen Beamten und lässt sie schnell abstempeln (ca. 10-15 min) für umgerechnet ca. 5 €uro pro Pass. Wir gaben ihm die Pässe und das Geld und er verschwand. In den folgenden 15 Minuten hatte ich  ein sehr ungutes Gefühl, ob er wieder mit unseren Pässen zurückkommen würde. Ich machte innerlich drei Kreuze, als er dann mit den abgestempelten Pässen wieder auftauchte. Auf der Thailändischen Seite war die Einreise problemlos, und wir konnten zügig in Richtung Aranya Prathet weiterfahren.  Am frühen Nachmittag kamen wir in Aranya Prathet an, und ich steuerte gleich das Market Hotel an. Leider haben die kein Restaurant mehr, aber den schönen Swimmingpool  gibt es noch, und den haben wir am Nachmittag ausgiebig genutzt. 


09. März 2019 
Aranya Prathet - Soi Dao 
Unsere Route von Aranya Prathet nach Soi Dao führt über Nebenstraßen, die sich im guten Zustand befinden. Herrlich anzuschauen sind die am Wegesrand gelb blühenden Bäume (thailändisch: Dookkon Tree; englisch: Golden Rain Tree: deutsch: Goldregen). Es ist eine etwas hügelige Landschaft, versehen mit einzelnen herausragenden Karstfelsen. Leider kommen wir ab Mittag auf eine stark befahrene Straße, die das Fahren unangenehm werden lässt. Ab Mittag ist es wieder unangenehm heiß und wir finden kein Hotel.  Bei den Koordinaten der letzten Chance einer Übernachtungsmöglichkeit,  die ich in meinen Recherchen vorab notiert  habe, ist kein Guesthouse erkennbar. Nach einigem Hin und Her finden wir es doch. Die Hinweistafel ist nur für Thailänder lesbar. Auch hier ist schwer etwas zu essen zu finden. Ich fahre mit dem Rad ein Stück zurück und esse etwas an einer Tankstelle.  Am Abend entdecke ich doch noch ein Restaurant: Direkt am Eingang des Guesthouse muss man eine Treppe hochgehen und man wird freundlich empfangen. Man merkt, dass sich in diese Gegend kaum Touristen verirren. 

 



10. März 2019 
Soi Dao – Chanthaburi 
Wir fahren weiter auf der sehr belebten Straße, die leider auch noch in einen ausgesprochen schlechten Zustand übergeht.  Später, kurz vor Chanthaburi  wird das letzte Teilstück vierspurig, und wir kommen besser voran. Gegen Mittag erreichen wir die Kleinstadt Chanthaburi. Wir steuern gleich unser Hotel (River Guesthouse) an, das zentral direkt am Fluss liegt. Chanthaburi gehörte  zur Kolonialzeit für eine kurze Periode zu Frankreich, deshalb kann  man einige Gebäude im Franzischen Stil finden - insbesondere die Kathedrale "Cathedral of the Immaculate Conception" ist sehenswert. Von der Kathedrale aus erreicht man die Altstadt von Chanthaburi über eine kleine Brücke, die über den Chanthaburi Fluss zur Sukhaphiban Road führt. Dort befindet sich entlang des Flusses die Chantaboon Waterfront Community, eine ca. einen Kilometer lange Straße mit alten restaurierten, vorwiegend chinesischen Holzhäuschen, die Cafés, kleine Läden und viele kleine Restaurants beherbergen.   Bekannt ist Chanthaburi auch durch seinen Edelsteinmarkt, der schwerpunktmäßig am Wochenende stattfindet -  heute, am Sonntag, war diesbezüglich schwer was los. 






11. März 2019 
Chanthaburi – Ko Lanta 
Nicht weit hinter Chanthaburi haben wir die Küste (Golf von Thailand) erreicht. Entlang der Küste geht es vorbei an Salzfeldern und sehr vielen Fischfarmen. Die Temperaturen waren sehr hoch, und wir mussten darauf achten, genügend zu trinken und immer wieder Pausen einzulegen. In Ban Phe am Fähranleger zur Insel  Ko Samet legten wir nochmal eine letzte Pause ein. Das Bistro, in dem wir etwas getrunken haben,  war durch die Klimaanlage sehr heruntergekühlt, und ich habe, überhitzt, wie ich von der Fahrt war, sofort gefroren. Wahrscheinlich habe ich mir da den Grippalen Infekt eingefangen, der mich danach noch bis zurück nach Hause begleitet hat. Nach der Stärkung sind wir noch ein paar Kilometer weitergefahren an den Rayong Strand (hat mae ramphueng beach) in eine kleine Pension nah am Meer. 


12. März 2019 
Hat Mae Ramphueng Beach  Am Vormittag mache ich noch einen Ausflug nach Ranong und fühle mich top. Gegen Mittag bin ich wieder zurück  von Ranong und trinke ein schönes Tiger Beer, und auf einen Schlag, mittendrin schmeckt das Bier nicht mehr, und ich habe ein ungutes Gefühl im Magen. Bald darauf stellt sich ein Kratzen im Hals ein, und ich merke, dass ich eine Erkältung bekomme.

 
13. - 15. März 2019 
Hat Mae Ramphueng Beach 
Die Erkältung wird zur Bronchitis und dann zu einer handfesten Grippe. Bewege mich nur im Schatten oder im Zimmer, kann kaum etwas essen. 





16. März 2019 
Carsten hat sich endgültig  von seiner Darmgrippe erholt und ist voller Tatendrang.  Ich stecke noch voll in meinem Infekt, der inzwischen die Lunge erreicht hat. Das äußert sich in einem lästigen Husten (mit dem ich die nächsten drei Wochen noch zu tun hatte). Dennoch fühle ich mich so weit ok, dass ich beschließe, bis Pattaya zu fahren. Carsten begleitet mich das erste Stück - er möchte alleine weiter in Richtung Bangkok. An einer Raststätte nehmen wir noch gemeinsam einen Imbiss ein; dann trennen wir uns – ich fahre weiter in Richtung Pattaya, er fährt in Richtung BKK. Endlich komme ich jetzt auf ruhigeren Straßen voran und erreiche ziemlich erledigt Pattaya. 


15. -17. März 2019  Pattaya Leider geht es mir an den folgenden Tagen immer noch sehr schlecht.  Ich kann das Hotel mit Pool kaum genießen, und auch Strand ist nicht angesagt.  Ich besorge mir einen Karton, in dem ich das Rad für den Rückflug verpacken kann. 


18. März 2019 
Mit dem Airporter zum Flughafen und Einlagerung des Rads in der Gepäckaufbewahrung.  Mit der S-Bahn fahre ich zurück in mein Hotel, wo ich noch einmal Carsten treffe. Der ist leider auf seiner Tour nach BKK mit dem Rad gestürzt und hat sich bei dem Sturz sein Schlüsselbein gebrochen. Glück im Unglück: Ein sehr  hilfsbereiter Thailänder hat sich um ihn gekümmert. Dagegen ist meine Grippe wirklich nicht vergleichbar, und ich bin froh, dass ich so gut durch die spannende Tour durchgekommen bin.  Am 19. März bin ich etwas übermüdet, aber heil in Zürich gelandet.



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