Myanmar Teil 2 - Der Süden
Unterwegs mit dem Rad im Land der goldenen Pagoden
Eigentlich wollte ich nicht so schnell wieder Burma bereisen,
aber dann hatte Tom für dieses Jahr eine Tour in Burmas Süden angeboten, was
mich doch sehr interessierte, zumal diese Tour als Erkundungstour angeboten
wurde. Ich hatte schon seit meiner letztjährigen Burma-Reise mit dem Süden
geliebäugelt, aber diese Strecke alleine zu fahren, hätte ich mich nicht
getraut. So kam es mir zupass, mit Toms Angebot den Süden zu bereisen, und nach
längerem Zögern habe ich mich zu guter Letzt doch angemeldet. In der
Zwischenzeit hatten sich einige Berliner ADFCler ebenfalls für diese Tour
eingetragen; so waren wir letztendlich, Tom eingerechnet, eine Gruppe von
sieben Männern. Die notwendigen Formalitäten wie die Beschaffung des Visums bei
der Botschaft von Myanmar in Berlin waren schnell und ohne Probleme erledigt. Nach
Zusendung des Antrags erhielt ich bereits eine Woche später das Visum mit Pass
zurück.
Diesmal würden wir eventuell auch im Freien übernachten, und so hatte ich mich entschlossen, mich vor Antritt der Reise noch zusätzlich gegen Tollwut impfen zu lassen.
Diesmal würden wir eventuell auch im Freien übernachten, und so hatte ich mich entschlossen, mich vor Antritt der Reise noch zusätzlich gegen Tollwut impfen zu lassen.
Da ich ganz im Süden des Schwarzwalds wohne, wählte ich
diesmal den Flug von Zürich aus, was sich als wesentlich bequemer für mich herausstellte,
da mich meine Frau mit dem Auto direkt zum Flughafen bringen konnte. Der Flug
mit Qatar Airways ging mit Zwischenstopp über Dohar nach Yangon. In Dohar traf
ich auf vier weitere Mitfahrer, die aus Berlin kommend ebenfalls die Maschine von
Dohar nach Yangon mit mir zusammen nahmen.
Tag 1
14.01.2018 Ankunft in Yangon und erste Stadterkundung (40km)
Frühmorgens um 5 Uhr, noch im Dunkeln, landeten wir in Yangon. Schon im Landeanflug konnte ich die beeindruckende, golden leuchtende Shwedagon Pagode erkennen. Unser Gepäck mitsamt den Rädern konnten wir problemlos in Empfang nehmen, und auch die Einreiseformalitäten gingen schnell über die Bühne.
Tom und Willi, die uns in Empfang nehmen wollten, waren noch nicht da. So packten wir unsere Räder in der Eingangshalle aus und bauten sie gleich an Ort und Stelle zusammen. Als wir fast startklar waren, trafen auch Tom und Willi ein. So konnten wir dann auch zügig in Richtung Innenstadt starten. Der Verkehr war angenehm ruhig, da wir an einem Sonntag ankamen. Nicht weit von der Shwedagon Pagode fanden wir eine kleine Gartenkneipe; hier tranken wir erst einmal gemütlich einen Kaffee, dazu gab es frisch gebackene Hefeklopse mit einer leckeren Füllung. Was der Inhalt der Klopse war, konnte ich nicht so genau herausbekommen.
14.01.2018 Ankunft in Yangon und erste Stadterkundung (40km)
Frühmorgens um 5 Uhr, noch im Dunkeln, landeten wir in Yangon. Schon im Landeanflug konnte ich die beeindruckende, golden leuchtende Shwedagon Pagode erkennen. Unser Gepäck mitsamt den Rädern konnten wir problemlos in Empfang nehmen, und auch die Einreiseformalitäten gingen schnell über die Bühne.
Tom und Willi, die uns in Empfang nehmen wollten, waren noch nicht da. So packten wir unsere Räder in der Eingangshalle aus und bauten sie gleich an Ort und Stelle zusammen. Als wir fast startklar waren, trafen auch Tom und Willi ein. So konnten wir dann auch zügig in Richtung Innenstadt starten. Der Verkehr war angenehm ruhig, da wir an einem Sonntag ankamen. Nicht weit von der Shwedagon Pagode fanden wir eine kleine Gartenkneipe; hier tranken wir erst einmal gemütlich einen Kaffee, dazu gab es frisch gebackene Hefeklopse mit einer leckeren Füllung. Was der Inhalt der Klopse war, konnte ich nicht so genau herausbekommen.
Anschließend machten wir noch ein Gruppenbild mit der
Shwedagon Pagode im Hintergrund, und dann ging die Fahrt weiter durch die Stadt
zum Hotel. Dort angekommen konnten wir unsere Zimmer noch nicht beziehen; so
entschlossen wir uns, zunächst das Zentrum der Stadt um die Sule Pagode herum
zu erkunden. Am Morgen ist die Pagode noch nicht so von Touristen überlaufen
und so konnten wir Ruhe die Pagode anschauen und die Einheimischen bei ihren
Gebetsritualen beobachten. Danach schlenderten wir durch den bei Einheimischen
beliebten kleinen Bandoola Park. An diesen Park angrenzend gibt es einen
Mittagsmarkt mit einer Vielzahl von Imbissbuden. Hier genehmigten wir uns erst
mal einen leckeren Mittagssnack. Anschließend zeigte Tom uns die Bankautomaten,
an denen wir uns mit Bargeld versorgen konnten. Wir ernannten dann gleich einen Kassenwart für unsere
Gemeinschaftskasse. Gogo war dankenswerter Weise bereit, diesen Job zu
übernehmen. In regelmäßigen Abständen zahlte jeder von uns in diese Kasse einen
Betrag ein, und Gogo bezahlte für uns die Verzehrrechnungen.
Am späten Nachmittag machten wir uns auf zur berühmten Shwedagon
Pagode. Ich kannte die Pagode zwar schon von meiner letztjährigen Reise, aber
diese Pagode hat einen ganz besonderen Reiz, insbesondere bei den Sonnenunter-
und Sonnenaufgängen, so dass ich gerne zum wiederholten Mal mitging. Der
Eintritt von 6,-€, der nur für Ausländer gilt, ist gut vertretbar. Die
Ausstrahlung der Pagode mit den vielen Gläubigen, die ihren Ritualen nachgehen,
ist unvergleichlich, und es lohnt sich immer wieder, dies aus dem Abseits
heraus zu beobachten. Nach Sonnenuntergang und eintretender Dunkelheit umrunden
wir noch einmal (im Uhrzeigersinn) die Pagode und verlassen sie - dazu ist es
wichtig, dass man von den vier Ausgängen den richtigen findet, denn sie sehen
sich alle zum Verwechseln ähnlich.
Tag 2
15.01.2018 Yangon Stadtrundfahrt (30 km)
15.01.2018 Yangon Stadtrundfahrt (30 km)
Nach dem Frühstück geht es nochmal in die Altstadtteile, wo Chinesen,
Inder und einheimische Burmesen ihre Märkte betreiben. In diesen Stadtteilen
gibt es auch spezielle Handwerkerstraßen, z.B. war in der Straße unseres Hotels die
Straße für Drucker und Druckerzeugnisse, so gab es jeweils Straßen für
Elektroartikel, Nähereien, Uhren, Metallverarbeitung, Holzmöbel oder
Lederwaren. Auf den Straßen kann man ein vielfältiges buntes Treiben beobachten.
Manche Straßen sind vormittags für den Verkehr gesperrt; hier bauen die
Marktfrauen ihre Gemüse-, Lebensmittelstände und Essensstände auf, und es ist
sehr umtriebig und lebhaft. Obwohl neben den Einheimischen viele Touristen die
Märkte besuchen, sind die Leute an den Ständen freundlich und entspannt und
lächeln freundlich, wenn man sie fotografiert. Besonders in diesem Altstadtteil
gibt es eine kunterbunte Mischung verschiedener Bevölkerungsgruppen und
Religionen, und diese Vielfalt drückt sich auch in den vielen verschiedenen Kirchen, Tempeln und
heiligen Stätten aus.
Am späten Vormittag, nach Besichtigung eines Indischen
Tempels, radeln wir in einen anderen Stadtteil und besuchen Toms Patenkind. Die
Eltern betreiben eine Physiotherapie-Praxis für behinderte Kinder. Da der Staat
diese Kinder nicht finanziell unterstützt, sind Eltern mit behinderten Kindern
immer in großer finanzieller Bedrängnis. Die kleine Tochter Pandora hat
Beta-Thalassämie, eine erbliche Blutkrankheit (rote Blutkörperchen bauen sich
zu schnell ab), die entweder durch monatliche Bluttransfusionen oder durch eine
aufwendige und teure Knochenmark-Transplantation behandelt werden kann. Letztere
können die Eltern nicht finanzieren - so bleiben die regelmäßigen Transfusionen.
Diese Kosten von ca. 80 € im Monat können die Eltern auch nicht alleine stemmen;
so hat Tom einen Helferkreis gegründet. Bei unserem Besuch konnte Tom die
Spendensammlung von 700,-€ übergeben, was der Familie ein Jahr lang helfen
wird.
Nach einem gemeinsamen Essen zusammen mit Pandora und ihren Eltern haben wir uns noch zwei Tempel mit besonderen Buddha-Figuren angesehen. Zuerst die Chauk Htat Gyi Pagode mit einem 65m langen, in der Halle liegenden Buddha und die Ngar Htat Gyi Pagode mit einem 16m hohen, in der Halle sitzenden Buddha.
Tag 3 16.01.2018 von Yangon nach Bago (105 km)
Nach dem Frühstück starteten wir in Richtung Bago. Zunächst
hatten wir etwas Probleme, auf Nebenstraßen die Stadt auf direktem Weg
verlassen. So ging es zunächst auf einem Zickzackkurs aus der Stadt heraus. Am
Stadtrand fanden wir schließlich die vorgesehene Nebenstraße, die zunächst einem
Flusslauf folgte. Die Straßenführung folgte nicht einer idealen Linie; so mussten
wir den Fluss noch mehrere Male überqueren. Die letzte Überquerung, kurz vor
unserem Ziel, war dann sehr spektakulär. Hier brachte uns ein kleines Boot über
den Flusslauf. Es gab keinen Anleger; wir mussten also die Räder am Uferrand
durch ein Schlammbett tragen. Das Schlammbad war ein tolles Outdoor-Erlebnis. Danach
wurde die Strecke noch einmal sehr staubig und trocken, und unsere
Wasservorräte schmolzen dahin. Dann, mitten in der Landschaft, stand da ein
Kloster von enormer Größe. Wir nutzten die Gelegenheit und besichtigten es;
viele Gebäude waren offensichtlich nicht genutzt. Unsere Fragen, zum Beispiel,
warum so ein fast verlassenes Kloster mitten in der Landschaft steht, konnte
niemand beantworten. Danach ging es noch auf dem Rad einige Kilometer weiter in
der heißen Nachmittagssonne, bis wir endlich unser Hotel erreichten. Vor dem Einchecken
mussten wir erst mal ein kühles Bier trinken, um unsere staubigen Kehlen zu befeuchten.
Hier
die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Yangon nach Bago
Tag 4
17.01.2018
Heute wollten wir uns Bago anschauen. Unser Hotel befand
sich 10 km außerhalb von Bago, und auf dem Weg in die Stadt kamen wir an der
Kyaik Pun Pagoda vorbei. An dieser heiligen Stätte schauen vier 25m hohe Kyaikpun-Buddhas
(Rücken an Rücken an eine Säule gelehnt) in die vier Himmelsrichtungen. Zu
diesen Buddhas gibt es eine Legende: Vier Monschwestern, die an dem Bau
beteiligt waren, legten einen Schwur ab, dass sie ihr Leben lang unverheiratet
bleiben würden. Wenn eine der Schwestern den Schwur breche, würde auch einer
der Buddhas brechen. Bei der Renovierung war an einer der Buddha-Figuren ein
Riss festgestellt worden. Daraus wurde dann geschlossen, dass eine der
Schwestern tatsächlich den geleisteten Schwur gebrochen hat.
Auch in Bago gibt es einen im Freien liegenden Buddha zu sehen. Er soll der viertgrößte in der Welt sein. Es ist ein besonders schöner Buddha mit seinen entspannt übereinander liegenden Füßen. Anschließend ging es zum Gelände des Königpalastes. Der Kanbawzathadi-Palast aus dem 16. Jahrhundert wurde erst in den letzten Jahren saniert und teilweise wieder aufgebaut. Die sanierten Beton-Gebäude sind keine Originalgebäude - die waren einst aus Holz. Die heiligen Stätten in und um den Palast durften wir nur barfuß begehen. Beim Verlassen und Schuhe-wieder-Anziehen hatte ich mein Garmin Navi auf der Mauer abgelegt und dort liegen lassen. Als ich zehn Minuten später den Verlust bemerkte, eilte ich zurück. Da kam mir schon eine nette Frau entgegen und übergab mir das Navi. Die Burmesen sind wirklich sehr sympathisch und ehrlich. Danach haben wir uns die Shwemawdaw-Pagode angeschaut, sie ist mit 114 Metern sogar etwas höher als die Shwedagon und somit der größte Stupa in ganz Myanmar. In dem Pagodenbereich geht es viel entspannter zu und man trifft nur selten auf andere Touristen.
Auch in Bago gibt es einen im Freien liegenden Buddha zu sehen. Er soll der viertgrößte in der Welt sein. Es ist ein besonders schöner Buddha mit seinen entspannt übereinander liegenden Füßen. Anschließend ging es zum Gelände des Königpalastes. Der Kanbawzathadi-Palast aus dem 16. Jahrhundert wurde erst in den letzten Jahren saniert und teilweise wieder aufgebaut. Die sanierten Beton-Gebäude sind keine Originalgebäude - die waren einst aus Holz. Die heiligen Stätten in und um den Palast durften wir nur barfuß begehen. Beim Verlassen und Schuhe-wieder-Anziehen hatte ich mein Garmin Navi auf der Mauer abgelegt und dort liegen lassen. Als ich zehn Minuten später den Verlust bemerkte, eilte ich zurück. Da kam mir schon eine nette Frau entgegen und übergab mir das Navi. Die Burmesen sind wirklich sehr sympathisch und ehrlich. Danach haben wir uns die Shwemawdaw-Pagode angeschaut, sie ist mit 114 Metern sogar etwas höher als die Shwedagon und somit der größte Stupa in ganz Myanmar. In dem Pagodenbereich geht es viel entspannter zu und man trifft nur selten auf andere Touristen.
Link bei GPSies: Rundfahrt
Bago
Tag 5
18.01.2018 Von Bago über Kyaukto nach Kin Punh (115 km; 500 Hm)
18.01.2018 Von Bago über Kyaukto nach Kin Punh (115 km; 500 Hm)
Heute hatte der größte Teil unserer Gruppe Probleme mit dem
Magen-Darm-Trakt. Otto und Tom waren noch auf der Seite der Gesunden. Hajo (Ost)
hat es sehr stark erwischt; für ihn mussten wir eine Mitfahrgelegenheit suchen.
Ich selbst konnte an diesem Tag nichts essen und das Trinken fiel mir ebenfalls
schwer. Da wir alle mehr oder weniger angeschlagen waren, wollten wir keine
Experimentier-Fahrten auf Nebenstraßen unternehmen und wählten deshalb die direkte
Route auf der Hauptstraße. Dafür mussten wir den lebhaften Verkehr auf der
Hauptstraße in Kauf nehmen. Der wurde erst nach 40 Kilometern weniger, als die
Straße sich teilte. Der Hauptverkehr ging nach Norden in Richtung Mandalay; wir
folgten der Straße nach Süden mit gemäßigtem Verkehrsaufkommen. Nach der Hälfte
der Strecke wird es etwas hügelig. Am Wegesrand befinden sich viele Kautschuk-Plantagen.
Das Auf und Ab kostete mich einiges an Kraft, und nach 100 km in Kyaukto machte
ich dann schlapp - wahrscheinlich hatte ich zu wenig getrunken. Für die letzten
18 Kilometer musste ich mir ein Tuk Tuk nehmen. In Kin Punh angekommen gab es
auch noch Probleme mit der Hotel-Reservierung. Auch als Tom eintraf, konnte das
Problem nicht gelöst werden, da keine Internetverbindung möglich war, und er
die Reservierungsbestätigung nicht vorzeigen konnte. Irgendwann kamen sie dann
doch ins Internet, und dann war alles klar mit den Zimmern. Das Abendessen ließ
ich ausfallen, um meinen Magen nicht unnötig zu belasten.
Hier
die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Von
Bago nach Kin Punh
Tag 6
19.01 2018 Tagesausflug zum goldenen Felsen
19.01 2018 Tagesausflug zum goldenen Felsen
Nachdem ich gestern das Abendessen hatte ausfallen lassen
und auch gut schlafen konnte, ging es mir am Morgen deutlich besser, und so
konnte ich auch am Frühstück teilnehmen. Dennoch war ich froh, dass ich heute
nicht aufs Fahrrad steigen musste. Wir gingen zu Fuß zu der Abfahrtstelle, von wo
die Trucks nach oben zum Goldenen Felsen starten. Die Trucks sind umgebaute LKWs
mit kräftigen Zugmaschinen; auf der „Ladefläche“ befinden sich acht Sitzreihen
mit jeweils sechs Plätzen. Unser Truck fuhr erst los, nachdem auch der letzte
Platz vergeben war. Mit röhrendem Motor ging es auf einer sehr schmalen Straße
den Berg hoch. Die Passstraße ist so eng, dass zwei Fahrzeuge nicht aneinander
vorbeikommen; deshalb wurde, per Funk organisiert, immer nur eine Fahrtrichtung
freigegeben. So musste unser LKW nochmal im Schatten warten, bis der Gegenverkehr
durch war. Die Wartezeit wurde genutzt für eine Sammlung für irgendeinen Heiligen Bau. Während der
Fahrt ging mir durch den Kopf, ob ich diese Strecke mit dem Mountainbike
geschafft hätte. Wahrscheinlich eher nicht, auch nicht in meinen besten Tagen,
da auch noch die drückende Hitze erschwerend dazukam! Nun ja, die Frage
erübrigt sich, da die Strecke für den Individualverkehr sowieso gesperrt ist.
Etwa 800 Meter vor der Felsenspitze durften wir aussteigen. Und wir folgten der
bunten Menschenmenge, die zu dem goldenen Felsen strebte. Der kugelförmige
Felsen steht zu einem Drittel über und wird der Legende nach von einem einzigen
Haar Buddhas im Gleichgewicht gehalten. Die Gläubigen lassen sich vor dem
Felsen nieder und beten. Wir umrundeten den Felsen und genossen auch das
Panorama rundherum. Es wird gegen Mittag auch hier oben auf 1100 m Höhe in der
prallen Sonne sehr heiß, und deshalb machten wir uns schon bald wieder auf den
Rückweg. Zurück geht es genauso wie nach oben mit einem in rasanter Fahrt mit
einem Truck; unten angekommen suchen wir uns erst mal was zu essen.
Tag 7
20.01.2018 Von Kin Punh über Kyaukto nach Thaton (90 km; 300 Hm)
20.01.2018 Von Kin Punh über Kyaukto nach Thaton (90 km; 300 Hm)
Wir folgen heute der Hauptstraße, weil auf den Nebenstraßen
zu viele Baustellen sein sollen. Der Verkehr auf der Hauptstraße hält sich in
Grenzen, und es lässt sich angenehm fahren durch die leicht hügelige
Landschaft. Rechts und links der Straße befinden sich Kautschuk-Plantagen, und
im Fahrtwind der Räder spüren wir wenig von den steigenden Temperaturen. Erst
als wir in Thaton vom Rad steigen, schlägt uns die Hitze entgegen.
Thaton ist eine nette Kleinstadt, abseits der großen Touristen-Ströme. So genießen wir nach Ankunft das provenzalisch anmutende Leben auf den Straßen. Wir schlendern über kleine Märkte, durch Handwerkerstraßen und schauen uns die Shwezayan Pagode an. Wir entdecken ein nettes Bierlokal; das Essen ist ebenfalls super; „Lucky Day“ heißt der Laden, und wir lassen uns das kühle Myanmar Bier schmecken.
Thaton ist eine nette Kleinstadt, abseits der großen Touristen-Ströme. So genießen wir nach Ankunft das provenzalisch anmutende Leben auf den Straßen. Wir schlendern über kleine Märkte, durch Handwerkerstraßen und schauen uns die Shwezayan Pagode an. Wir entdecken ein nettes Bierlokal; das Essen ist ebenfalls super; „Lucky Day“ heißt der Laden, und wir lassen uns das kühle Myanmar Bier schmecken.
Hier die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Kyaukto - Thaton
Tag 8
21.01.2018 Ruhetag in Thaton
21.01.2018 Ruhetag in Thaton
Tom und Willi sind sehr früh aufgestanden und haben den
Sonnenaufgang auf einem der umliegenden Hügel genossen. Nach den Bildern zu
urteilen gab es einen gigantischen Rundblick. Heute nach dem Frühstück auf der
sehr schönen Hotelterrasse geht es nochmal auf Stadterkundung. Wir schlendern
durch das ruhige Städtchen und genießen das Treiben auf den Straßen. Wir gehen
noch einmal barfuß über den von Tauben belagerten Tempelkomplex und beobachten einen
Wahrsager, der gerade einer Gruppe junger Mädchen die Zukunft voraussagt. Da
die Mädchen immer wieder in Gelächter ausbrechen, nehmen wir an, dass ihnen
nichts Schlechtes vorausgesagt wird.
Auf dem Markt von Thaton geht es auch entspannt zu, und man
findet auch hier viele freundliche Gesichter; in den Seitengassen gehen
Handwerker ihrer Arbeit nach, und es gibt (gerade für mich als Techniker) viele
interessante Dinge anzuschauen. Für Sammler und Heimwerker ein Eldorado - es
wird alles angeboten, von der Unterlagscheibe bis zu den verschiedenartigen
Schrauben in allen erdenklichen Größen. Schade, dass es daheim solche Läden
nicht mehr gibt.
Am Abend gehen wir wieder in unser Lokal, in dem es frischgezapftes Bier und gutes Essen gibt.
Tag 9
22.01.2018 Von Thaton nach Hpa An (75 km)
22.01.2018 Von Thaton nach Hpa An (75 km)
Morgens geht es zügig los. Gesundheitlich geht es uns wieder
gut. Wir fahren durch ein Tal, links und rechts der Straße wird Reis angebaut.
Man kann den Reisanbau in den verschiedenen Wachstums-Stadien beobachten. So
gibt es wassergeflutete Felder, wo der Reis gerade eingesetzt wurde, und
daneben stehen Felder in sattem Grün und gutem Wachstum. Desweiteren gibt es
Felder, die nicht mehr im Wasser stehen, und wo der Reis schon gelb kurz vor
der Ernte steht. Das geerntete Korn wird dann oft neben oder auf der Straße auf
ausgebreiteten Planen getrocknet. Nach der Mittagspause treffen wir auf die
ersten Karstberge, die aus der Ebene herausragen. In einer dieser
Felsformationen befindet sich die Bayin Nyi-Höhle und direkt davor ein kleiner
See und Badebecken mit heißen Quellen, die auch zum Baden frei gegeben sind.
Mir war eher nach kaltem Wasser als in der heißen Brühe zu baden; die Anderen
stürzten sich in eines der Becken und mussten es umgehend wieder verlassen,
weil gerade dieses Becken für Frauen reserviert ist. Im nächsten Teich war es
dann möglich, ein heißes Bad zu nehmen. Wir fuhren dann weiter im Zickzack
durch die interessanten Felsformationen bis nach Hpa An.
Tag 10
23.01.2018
Hpa An, ein nettes gemütliches Städtchen mit 400 Tausend Einwohnern ist die Hauptstadt des Kayin-Staates und umgeben von einer tollen Landschaft mit eben diesen Karstbergen, in denen sich oft Höhlen befinden. Heute stand eine Rundtour an, auf der wir uns drei der bekanntesten Höhlen ansehen wollten. Zuerst steuerten wir die Kyauk Kalat Pagode an. Sie ist das Wahrzeichen dieser Gegend. Inmitten eines Sees steht ein tropfenförmiger Felsen, auf dessen Spitze eine kleine Pagode errichtet wurde. Die komplette Insel ist eine Gebetsstadt der Mönche, deshalb muss man sich schon vor der Brücke die Schuhe ausziehen. Wenn man vor der Brücke ein Picknick machen möchte, dann sollte man ein Auge auf die Affen haben, die ganz gerne was mitgehen lassen. Hajo (Ost) wollte eine Banane essen und die gerade zum Mund führen, da huschte ein schneller Schatten vorbei und Hajo hatte nur noch die Bananenschale in der Hand!
23.01.2018
Hpa An, ein nettes gemütliches Städtchen mit 400 Tausend Einwohnern ist die Hauptstadt des Kayin-Staates und umgeben von einer tollen Landschaft mit eben diesen Karstbergen, in denen sich oft Höhlen befinden. Heute stand eine Rundtour an, auf der wir uns drei der bekanntesten Höhlen ansehen wollten. Zuerst steuerten wir die Kyauk Kalat Pagode an. Sie ist das Wahrzeichen dieser Gegend. Inmitten eines Sees steht ein tropfenförmiger Felsen, auf dessen Spitze eine kleine Pagode errichtet wurde. Die komplette Insel ist eine Gebetsstadt der Mönche, deshalb muss man sich schon vor der Brücke die Schuhe ausziehen. Wenn man vor der Brücke ein Picknick machen möchte, dann sollte man ein Auge auf die Affen haben, die ganz gerne was mitgehen lassen. Hajo (Ost) wollte eine Banane essen und die gerade zum Mund führen, da huschte ein schneller Schatten vorbei und Hajo hatte nur noch die Bananenschale in der Hand!
Tag 11
23.01.2018
23.01.2018
Heute ist ein weiterer Erkundungstag - wir wollen uns noch
weitere Höhlen anschauen, die sich in nordöstlicher Richtung befinden. Heute
scheint in Myanmar auch ein Tag der Hochzeiten zu sein, es überholen uns
mehrere LKW mit einer Hochzeitsgesellschaft auf der Ladefläche. Hochzeiten
werden in Myanmar vor allem sehr laut gefeiert. Auf den LKW befinden sich
riesige Lautsprecheranlagen, die mit einem eigenständigen Generator betrieben
werden. Die Lautstärke dieser Anlagen erzeugt regelrechte Schmerzen in den
Ohren. Wir folgen einer Hochzeitsgesellschaft mit etwas Abstand und beobachten die
Hochzeitszeremonie in einer Waldlichtung. Danach fahren wir weiter durch
Reisfelder und überqueren den Salwen Fluss (Thanlwin).
Die erste Höhle, die wir ansteuern, ist die „Kawgun Cave“. Wenn
man die Treppe hochsteigt, kommt man an einer großen Anzahl von Buddha-Statuen
vorbei, bevor man in eine gewaltige Felsenhalle eintritt, die am Boden schön
gefliest ist. Entlang der Felswand befinden sich zwei große liegende Buddhas
und mehrere sitzende Buddha-Figuren. Beindruckend sind
die an den Felswänden angebrachten kleinen Relief-Buddhas. Es sind über 10.000 Kacheln mit kleinen Figuren,
die sich eng aneinander und übereinander reihen. Die Reliefs und Buddha-Statuen
sollen aus dem 15. Jahrhundert (der Hanthawaddy-Periode) stammen.
In der großen Halle machen wir noch ein Foto von unserer Gruppe, und weil die Burmesen Gruppenfotos auch sehr schön finden, gesellen sich auch einige von ihnen dazu und es gibt nochmal ein größeres Gruppenbild.
In der großen Halle machen wir noch ein Foto von unserer Gruppe, und weil die Burmesen Gruppenfotos auch sehr schön finden, gesellen sich auch einige von ihnen dazu und es gibt nochmal ein größeres Gruppenbild.
Nicht weit davon entfernt ist eine weitere Höhle, die
„Yathaypyan Cave“. Die Höhle ist etwas höher gelegen am Berg. In dieser Höhle gibt
es nicht so viele bedeutende Buddha-Statuen, aber der Ausblick am Eingang der
Höhle ist spektakulär. Wenn man die Höhle durchwandert, gibt es im oberen Teil
einen zweiten Ausgang, der zu einem Holzsteg führt. Der Steg führt durch eine dschungelartige
Berglandschaft, und am Ende des Steges ist ein weiterer Aussichtspunkt. Von
hier hat man einen tollen Blick auf eine
Tiefebene mit Reisanbau.
Nach dieser Besichtigung hatte ich genug von Höhlen und bin
mit Hajo (Ost) wieder Richtung Hpa An gefahren. Wir haben uns noch etwas die
Stadt angeschaut und eine Runde um einen kleinen See gedreht, der sich inmitten
der Stadt befindet.
Die Anderen haben noch eine dritte Höhle (Saddar Cave) besucht, die auch sehr spektakulär und sehenswert ist. Hierbei hat GoGo an einem der zahlreichen Verkaufsstände vor der Höhle seinen Geldbeutel verloren. Suchaktionen waren erfolglos. Spät am Abend kommt ein Anruf auf seinem Handy an: Es melden sich junge Leute, die seinen Geldbeutel gefunden haben und ihm nach dem Telefonat den Geldbeutel zurückbringen. Respekt vor der Ehrlichkeit der Burmesen!
Die Anderen haben noch eine dritte Höhle (Saddar Cave) besucht, die auch sehr spektakulär und sehenswert ist. Hierbei hat GoGo an einem der zahlreichen Verkaufsstände vor der Höhle seinen Geldbeutel verloren. Suchaktionen waren erfolglos. Spät am Abend kommt ein Anruf auf seinem Handy an: Es melden sich junge Leute, die seinen Geldbeutel gefunden haben und ihm nach dem Telefonat den Geldbeutel zurückbringen. Respekt vor der Ehrlichkeit der Burmesen!
Tag 12
25.01.2018 Von Hpa An nach Moulmain (76 km)
25.01.2018 Von Hpa An nach Moulmain (76 km)
Da es heute wieder sehr heiß werden wird, sind wir schon
zeitig um sieben im Sattel. Wir finden einen Weg auf Nebenstraßen mit schönen
Baumalleen, der uns aus dem Ort führt. Dann geht es durch eine ebene Landschaft
mit Dörfern, die vorwiegend von Reisanbau leben. Die Häuser in dieser Gegend sind
auf Stelzen gebaut, was vermuten lässt, dass in der Regenzeit auch der
Wasserstand des angrenzenden Thanlwin Flusses steigen kann. Gegen Mittag
befinden wir uns auf Nebenstraßen parallel zum Thanlwin Fluss, an dem wir auch
ein kleines Kloster mit schönen Holzschnitzereien besichtigen. Danach sind wir auf der Suche zum
Übersetzen des Thanlwin Flusses. In einem Dorf ist eine Anlegestelle vorhanden,
aber kein Boot, welches uns auf die andere Seite bringen könnte. So müssen wir
zurück auf die Hauptstraße zu einer fünf Kilometer entfernten Brücke, die dann über
den Fluss führt. Gegen Nachmittag erreichen wir Moulmain. Bis jetzt hatten wir
mit den Hotels immer Glück; doch das Hotel, das Tom uns für heute vorgebucht
hatte, erweist sich als Fehlgriff: Alle Ein- und Zweibett-Zimmer sind ohne
Fenster und muffeln dementsprechend.
Am Abend steigen wir noch einmal auf die Räder, fahren auf eine Anhöhe mit einem Tempel und beobachten die untergehende Sonne.
Hier
die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Hpa An - MoulmeinAm Abend steigen wir noch einmal auf die Räder, fahren auf eine Anhöhe mit einem Tempel und beobachten die untergehende Sonne.
Tag 13
26.01.2018 Moulmain
- Rundfahrt auf der Menschenfresser-Insel, auch Orga Island genannt
Moulmain liegt an dem gewaltigen Mündungsdelta des Thanlwin
Flusses, und in diesem Deltagebiet liegen einige vorgelagerte Inseln. Im
Vorfeld hatte ich den Wunsch geäußert, eine dieser Inseln zu besuchen. Im
Internet fand ich Hinweise, dass diese besonders sehenswert seien. Eine dieser
Inseln, auch Bilu Insel genannt, wurde
früher Menschenfresser-Insel genannt; sie sollte noch einen besonders
ursprünglichen Charakter haben. Doch seit dem letzten Jahr ist diese Insel durch
eine neu gebaute Brücke mit dem Festland
verbunden. Wir wollten die alte Fährverbindunglinie benutzen und mit einem Boot
übersetzen und auf dem Rückweg dann über die neue Brücke zurückfahren. An der
alten Fähranlegestelle war es erst mal schwer, ein Boot zu finden, welches uns
übersetzen konnte, da der Fährverkehr mit Eröffnung der Brücke mehr oder
weniger eingestellt worden ist. Als wir ein Boot gefunden hatten, sind wir mit
diesem zur alten Anlegestelle der Insel Bilu hinübergefahren. Von dort starteten
wir mit unserer Rad-Rundfahrt auf der Insel. Doch wir mussten feststellen, dass
der Charakter der Insel nicht anders ist, als wenn man etwas abseits auf dem
Lande vom Festland durch die Dörfer fährt. Also kein Geheimtipp mehr. Nachdem
wir unsere Runde gedreht hatten, ging es wieder über die Brücke ans Festland.
Tag 14
27.01.2018 Von Moulmain nach Setse am Meer
27.01.2018 Von Moulmain nach Setse am Meer
Nach Rücksprache mit dem Hotel gab es schon um sechs Uhr
Frühstück, und um halb sieben waren wir dann schon auf den Rädern. Wir fahren
auf einer Straße rechts und links flankiert von Hügeln. Fast jeder dieser Hügel
ist gekrönt von einem goldenen Stupa. Kurz vor Mudon biegen wir links ab und fahren
eine Straße bergaufwärts, die von Statuen von Bettelmönchen gesäumt ist. Die
Straße führt zum größten liegenden Buddha dieses Landes. Selbst liegend ist der
Buddha mehrere Stockwerke hoch, und man kann ihn von Innen begehen. Über
Treppen und Brückenkonstruktionen gelangen wir in das Innere des Buddhas, in dem
Stationen aus dem Leben Buddhas in Skulpturen dargestellt werden. Nach einiger
Zeit verlasse ich den liegenden Buddha
und schaue dem Treiben im Außenbereich zu. Die Speisung der Mönche steht
bevor, und ein Vorbeter leiert endlos lange Gebete herunter. Die Tische sind
gedeckt; viele Mönche stehen vor dem Eingangsbereich, und man kann ihnen
ansehen, dass sie ganz schön Kohldampf schieben. Innerlich denken die bestimmt,
„wann hört endlich der Vorbeter auf“.
Wir haben die Speisung nicht mehr erlebt und sind mit den Rädern weitergefahren. Die Straßen waren einem guten Zustand und wir kamen flott voran. Nach einer Mittagspause verließen wir die Hauptstraße in Richtung Meer. In Setse fanden wir nicht auf Anhieb eine Unterkunft, da ein Großteil der Hotels keine Ausländer-Lizenz besaß. Nach einigem Hin und Her fanden wir dann doch ein kleines Resort, sogar mit einem Swimmingpool.
Hier
die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Moulmein - SetseWir haben die Speisung nicht mehr erlebt und sind mit den Rädern weitergefahren. Die Straßen waren einem guten Zustand und wir kamen flott voran. Nach einer Mittagspause verließen wir die Hauptstraße in Richtung Meer. In Setse fanden wir nicht auf Anhieb eine Unterkunft, da ein Großteil der Hotels keine Ausländer-Lizenz besaß. Nach einigem Hin und Her fanden wir dann doch ein kleines Resort, sogar mit einem Swimmingpool.
Tag 15
28.01.2018 Von Setse nach Ye (108km; 749 Hm)
28.01.2018 Von Setse nach Ye (108km; 749 Hm)
Diese Tagestour führt durch leicht bergige Landschaft, und
es werden einige Höhenmeter zusammenkommen. Tom geht es nicht so gut - er
entscheidet sich nach einigen Kilometern, einen öffentlichen Bus zu nehmen. Am
Zielort will er dann alles klar machen mit unserer Unterkunft. Mit dem Wetter
haben wir heute Glück, der Himmel ist zeitweise bewölkt, und dadurch ist es
nicht ganz so heiß.
Nach der Mittagspause habe ich eine Begegnung der anderen Art: Kurz hinter einem Dorf schlängelt sich eine anderthalb Meter lange Schlange über die Straße. Ich will links an ihr vorbei, aber kurz bevor ich sie passieren will, ändert sie ihre „Laufrichtung“ und schlängelt sich in Richtung meiner Fahrspur. Ich konnte nicht mehr ausweichen, und es machte hopp hopp, und ich bin über sie drübergefahren. Ob sie es überlebt hat, weiß ich nicht; ich war damit beschäftigt, mein Rad auf Spur zu halten, denn kurz bevor ich über sie fuhr, habe ich auch noch die Beine angehoben, für den Fall, dass sie sich aufbäumen und um sich beißen würde. Danach musste ich mich erst mal beruhigen, denn mein Puls war vor Schreck schon etwas nach oben geschossen.
Gegen Nachmittag kamen wir in unserem Hotel an und waren froh, dass Tom mit unseren Zimmern alles geregelt hat.
Am Abend erkundeten wir das Städtchen. Im Zentrum war ein Rummelplatz mit vielen Fress- und Verkaufsbuden, unter anderem auch ein handbetriebenes Riesenrad, das von sieben oder acht jungen Burschen angetrieben wurde. Dazu musste das Rad genau austariert sein, das heißt, jede Gondel musste mit gleich vielen Personen besetzt sein. Wenn es mal nicht aufging, durften Kinder einspringen und umsonst mitfahren. Wenn alles schön gleichmäßig belegt war, sprangen einige Burschen in das Innere des Laufrades und trieben von Hand und mit dem eigenen Körpergewicht das Riesenrad an, was ein ziemlich akrobatischer Akt war.
Nach der Mittagspause habe ich eine Begegnung der anderen Art: Kurz hinter einem Dorf schlängelt sich eine anderthalb Meter lange Schlange über die Straße. Ich will links an ihr vorbei, aber kurz bevor ich sie passieren will, ändert sie ihre „Laufrichtung“ und schlängelt sich in Richtung meiner Fahrspur. Ich konnte nicht mehr ausweichen, und es machte hopp hopp, und ich bin über sie drübergefahren. Ob sie es überlebt hat, weiß ich nicht; ich war damit beschäftigt, mein Rad auf Spur zu halten, denn kurz bevor ich über sie fuhr, habe ich auch noch die Beine angehoben, für den Fall, dass sie sich aufbäumen und um sich beißen würde. Danach musste ich mich erst mal beruhigen, denn mein Puls war vor Schreck schon etwas nach oben geschossen.
Gegen Nachmittag kamen wir in unserem Hotel an und waren froh, dass Tom mit unseren Zimmern alles geregelt hat.
Am Abend erkundeten wir das Städtchen. Im Zentrum war ein Rummelplatz mit vielen Fress- und Verkaufsbuden, unter anderem auch ein handbetriebenes Riesenrad, das von sieben oder acht jungen Burschen angetrieben wurde. Dazu musste das Rad genau austariert sein, das heißt, jede Gondel musste mit gleich vielen Personen besetzt sein. Wenn es mal nicht aufging, durften Kinder einspringen und umsonst mitfahren. Wenn alles schön gleichmäßig belegt war, sprangen einige Burschen in das Innere des Laufrades und trieben von Hand und mit dem eigenen Körpergewicht das Riesenrad an, was ein ziemlich akrobatischer Akt war.
Hier die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Setse - Ye
Tag 16
29.01.2018 Von Ye nach Maungmagan am Meer
29.01.2018 Von Ye nach Maungmagan am Meer
Heute geht wieder sehr früh um sechs Uhr los; das Frühstück
im Hotel haben wir ausgelassen. Sobald wir die Hauptstraße erreicht haben, wird
es wieder bergig, und wir schrauben uns einen kleinen Pass hoch. Oben
angekommen müssen wir an einem Kontrollpunk unsere Reisepässe zeigen, obwohl
wir nur eine Regionalgrenze vom Mon-Staat in die Tanintharyi Region
überschreiten. Nach dem Passrücken geht es
immer noch rauf und runter, und die Landschaft ist sehr ursprünglich und
dschungelartig mit viel Wald. Nach einer langen Abfahrt finden wir einen
Rastplatz, wo wir einen Imbiss zu uns nehmen können. Nach den fast hundert
Kilometern sind wir etwas erschöpft und entschließen uns, eine
Mitfahrgelegenheit bis Dawei zu suchen. Auf dem Rastplatz macht gerade auch ein
Kleintransporter Rast und Tom handelt mit dem Besitzer den Transfer bis Dawei
aus. Die letzten 10 km fahren wir wieder mit den Rädern. Kurz vor Maungmagan am
Meer müssen wir nochmal über einen heftigen Hügel, der einem Teil der Gruppe
ziemliche Mühe bereitet. Schließlich erreichen wir wieder das Meer und finden
eine Übernachtungsmöglichkeit in einem kleinen Resort.
Hier die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Ye - Maungmangan Beach
Tag 17
30.01.2018 Ruhetag am Meer und kleine Erkundungstour
30.01.2018 Ruhetag am Meer und kleine Erkundungstour
An diesem ruhigen Strand geht es recht urtümlich zu.
Tagsüber gibt es keinen Strom; an Internet ist nicht zu denken. Es sind nur
wenige einheimische Gäste, die am Strand entlang schlendern oder an
Schattenplätzen picknicken. Es gibt einige Verkaufsbuden und einfache Restaurants
mit super Seafood, welche wir mittags und
abends ausprobieren.
Tag 18
31.01.2018 Kurzer Sprung über den Hügel nach Dawei und Stadtrundgang (18 km)
31.01.2018 Kurzer Sprung über den Hügel nach Dawei und Stadtrundgang (18 km)
Dawei (ehemals Tavoy) ist eine kleine Hafenstadt mit ca. 150 Tausend Einwohnern und
Bezirkshauptstadt der Tanintharyi-Region,
an der Mündung des gleichnamigen Flusses. Wir finden in der Stadt ein kleines
Hotel. Dawei spielte in der Kolonialzeit eine größere Rolle - das ist zu
erkennen an den vielen alten Gebäuden im Kolonialstil. Es ist eine typische
Hafenstadt mit Einflüssen aus vielen Kulturen. So gibt es zum Beispiel auch
eine größere Chinesische Gemeinde.
Tag 19
01.02.2018 Von Dawei über Palauk nach Palaw (160 km)
01.02.2018 Von Dawei über Palauk nach Palaw (160 km)
Heute brechen noch früher auf als sonst schon, denn wir
haben eine gewaltige Strecke vor uns. Um fünf Uhr früh am Morgen ist es noch
dunkel, aber anfangs sind die Straßen noch recht gut, und so kommen wir zügig
voran. Um halb sechs fängt es an zu dämmern; noch liegt die Landschaft im Nebel;
ab und zu sieht man schon die glutrote Sonne
im Nebel durchschimmern. Wir halten immer mal wieder an, um diesen tollen
Sonnenaufgang im Nebeldunst anzuschauen und auch auf den Kameras festzuhalten.
Auf diesem Abschnitt der Straße gibt es nicht so viele Dörfer, so dass wir froh
sind, nach 30 km eine Frühstücksgelegenheit zu finden. Es gibt wie üblich
Nudelsuppe die ziemlich penetrant, fast
ungenießbar nach Krabben-Paste schmeckt. Dazu kann man irgendwelche abgepackten
Gebäckteilchen und den üblichen „Coffeemix“, den Instantkaffee mit viel zu viel
Zucker zu sich nehmen. Kulinarisch kein Highlight – dennoch sind wir zumindest etwas
gestärkt. Danach geht es weiter in Richtung einer Hügelkette, in der wir auch
einen kleinen Pass zu bewältigen haben. Die Gegend ist recht dünn besiedelt;
rechts und links der Straße gibt es viele Betel-Nuss Plantagen, und am
Straßenrand sind die geernteten Nüsse zum Trocknen ausgelegt. Nach 120 km bergauf
und bergab kommen wir nachmittags in Palauk an und finden endlich wieder etwas
Handfestes zu essen. Der größere Teil der Truppe nimmt ab hier für die
restliche Strecke einen Autotransfer. Tom, Hajo (Ost) und ich fahren noch die
restlichen 40 km mit dem Rad. Ab 16 Uhr werden auch die Temperaturen wieder erträglicher.
Kurz vor sechs, bereits in der Abenddämmerung, erreichen wir das Guesthouse in
Palaw. Das Guesthouse ist sehr einfach, also keine Dusche, sondern nur ein
Waschtrog mit kaltem, aber erfrischenden Wasser. Mit einem kleinem Behältnis
schöpft man sich das Wasser aus dem Zuber und gießt es über sich. Tom nennt es
Elefantendusche. In Europa kennt man sowas noch von älteren Berghütten.
Tag 20
02.02.2018 Von Palaw nach Myeik
02.02.2018 Von Palaw nach Myeik
Wieder geht es zeitig los. Um halb sechs, noch bei
Dunkelheit, sind wir startklar. Wir fahren durch hügelige Landschaft, zeitweise
durch tropischen Urwald, dann wieder durch endlose Palmplantagen. Für heute hat
Tom wieder eine Nebenstrecke herausgesucht, die angeblich kürzer sein soll. Auf
dieser Strecke gibt es auch wieder eine Fähre über einen Fluss. Es gibt viel
Straßenbau auf dieser Strecke, und auch eine Brücke über den Fluss ist in Planung. An der Fähranlegestelle machen wir erst mal
eine Pause und beobachten das bunte Treiben. Das kleine Fährboot kann nur
Personen und Zweiräder transportieren; unsere Räder passen nicht komplett
drauf. Der Rest der Gruppe setzt mit dem zweiten Boot über. Vor Myeik müssen
wir nochmal über eine Hügelkette - dazu müssen wir kräftig in die Pedale
treten. Unser Hotel liegt in der zweiten Reihe an einer Strandpromenade. Nach
der Ankunft muss ich nochmal das Zimmer wechseln, denn die Motorengeräusche der
Schiffe waren in dem ersten Zimmer unangenehm laut.
Hier die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Palaw - Beik (Mergui
Myeik)
Tag 21
03.02.2018 Ruhetag in Myeik
Nach einem sehr spartanischen Frühstück erkunden wir die Stadt. Die Gebäude der Stadt sind ein Mix aus kolonialzeitlicher Architektur, bescheidenen Holzhütten und altehrwürdigen birmanischen Bauten. Von der Kolonialzeit ist im Stadtbild nicht mehr viel zu sehen, da viele Gebäude entweder der Modernisierung oder dem großen Feuer von 2001 zum Opfer fielen. Bevor wir uns die Stadt intensiver ansehen können, müssen wir abklären, wie wir die 300 km bis Kawthaung überbrücken können. Dieses letzte Teilstück ist sehr bergig, und es gibt keine Übernachtungsmöglichkeiten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Hitze tagsüber extrem ist. Im Office für die Linienbusse spricht man kein Englisch, und - soweit wir das mit Händen und Füssen herausbekommen haben -, nehmen die Busse keine Fahrräder mit. Die nächste Station ist ein Reisebüro im Erdgeschoss des "Hotel Grand Jade". Hier betreibt der Thüringer André Schneegaß in Kooperation mit dem Hotelbesitzer eine Event- und Reiseagentur. Er vermittelt und veranstaltet Bootstouren zu den umliegenden Inseln und organisiert Touren zu Sehenswürdigkeiten oder Touren zu einsamen Stränden. André, der als einziger Deutscher in Myeik lebt, hat mit Moe, dem Hotelbesitzer, im Juni 2015 die Agentur Lifeseeingtours gegründet. Von ihm wurden wir sehr gut beraten, und wir buchten für den folgenden Tag eine Bootstour mit einem Slowboat zu den vorgelagerten Inseln mit Bademöglichkeiten. Auch wurde der Transfer von Taninthary nach Kawthaung abgeklärt. Hier soll ein Minibus mit Gepäckträger uns bis an die Südspitze Myanmars bringen. Für das Kulinarische gab uns André auch noch einige Tipps, und wir verabredeten uns mit ihm am Abend in einem Restaurant an der Hafenpromenade.
Anschließend machte unsere Gruppe eine Stadterkundung. Spannend war es auf einer kleinen Werft, auf der Fischkutter und große Boote aus Holz wieder instand gesetzt werden.
03.02.2018 Ruhetag in Myeik
Nach einem sehr spartanischen Frühstück erkunden wir die Stadt. Die Gebäude der Stadt sind ein Mix aus kolonialzeitlicher Architektur, bescheidenen Holzhütten und altehrwürdigen birmanischen Bauten. Von der Kolonialzeit ist im Stadtbild nicht mehr viel zu sehen, da viele Gebäude entweder der Modernisierung oder dem großen Feuer von 2001 zum Opfer fielen. Bevor wir uns die Stadt intensiver ansehen können, müssen wir abklären, wie wir die 300 km bis Kawthaung überbrücken können. Dieses letzte Teilstück ist sehr bergig, und es gibt keine Übernachtungsmöglichkeiten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Hitze tagsüber extrem ist. Im Office für die Linienbusse spricht man kein Englisch, und - soweit wir das mit Händen und Füssen herausbekommen haben -, nehmen die Busse keine Fahrräder mit. Die nächste Station ist ein Reisebüro im Erdgeschoss des "Hotel Grand Jade". Hier betreibt der Thüringer André Schneegaß in Kooperation mit dem Hotelbesitzer eine Event- und Reiseagentur. Er vermittelt und veranstaltet Bootstouren zu den umliegenden Inseln und organisiert Touren zu Sehenswürdigkeiten oder Touren zu einsamen Stränden. André, der als einziger Deutscher in Myeik lebt, hat mit Moe, dem Hotelbesitzer, im Juni 2015 die Agentur Lifeseeingtours gegründet. Von ihm wurden wir sehr gut beraten, und wir buchten für den folgenden Tag eine Bootstour mit einem Slowboat zu den vorgelagerten Inseln mit Bademöglichkeiten. Auch wurde der Transfer von Taninthary nach Kawthaung abgeklärt. Hier soll ein Minibus mit Gepäckträger uns bis an die Südspitze Myanmars bringen. Für das Kulinarische gab uns André auch noch einige Tipps, und wir verabredeten uns mit ihm am Abend in einem Restaurant an der Hafenpromenade.
Anschließend machte unsere Gruppe eine Stadterkundung. Spannend war es auf einer kleinen Werft, auf der Fischkutter und große Boote aus Holz wieder instand gesetzt werden.
Tag 22
03.02.2018 Bootsausflug zu den vorgelagerten Inseln von Myeik
03.02.2018 Bootsausflug zu den vorgelagerten Inseln von Myeik
Pünktlich um 8:00 Uhr werden wir vom Hotel abgeholt und zur
Anlegestelle gebracht. André hat für frischen Fisch und reichlich Getränke
gesorgt. Wir gehen an Bord eines kleinen Holzkutters; Kapitän und Bootsmann
begrüßen uns, und dann geht es gleich los, vorbei am Hafen mit den vielen Fangbooten. Wir sehen
einen liegenden Buddha auf der Insel gegenüber; es folgt eine Insel, auf der
viele Affen leben, die gerade den Strand nach Essbarem absuchen. Die See ist
ruhig, und wir können unsere Bootsfahrt richtig genießen. Wir steuern den
ersten einsamen Strand einer Insel an.
Leider etwas zugemüllt durch angeschwemmte Plastikteile. Wir fahren weiter mit dem Boot und nehmen zwischendurch ein erfrischendes Bad im Meer. Ein paar Inseln weiter gehen wir wieder von Bord. Hier wohnen die Einheimischen in Hütten auf Stelzen; verbunden sind die Hütten in diesem Dorf über Stege. Sie werden nicht nur von Menschen genutzt, sondern hier laufen auch die Haustiere herum wie z.B. Hühner, Enten und Ziegen. Der Bootsführer zeigt uns den Weg zu einem Restaurant; dort wird auch das mitgebrachte Seefood abgeliefert, welches uns später lecker zubereitet aufgetischt wird. Nach dem Essen geht es wieder aufs Boot, und wir fahren durch Wasserstraßen, die durch Mangrovenwälder begrenzt werden. Auf der Rückfahrt, schon in Sichtweite zu unserem Anleger in Myeik, fällt der Motor von unserem Boot aus. Wir treiben jetzt auf der belebten Wasserstraße mit unserem defekten langsamen Kahn dahin. Noch ist der Abstand zu den anderen Schiffen groß. Der Kapitän ist schon seit zwanzig Minuten unter Deck und am Schrauben - ab und zu lässt er sich vom Schiffsjungen diverses Werkzeug geben. Wir treiben langsam aber stetig auf eine Gruppe von geankerten Schiffen zu, und ich fange langsam an, nervös zu werden. Nach weiteren zehn Minuten ist der Keilriemen unter Deck gewechselt, und es geht wieder mit Motorantrieb weiter zu unserer Anlegestelle.
Hier
die Bootstour als Track bei GPSies: Beik/Myeik BootstourLeider etwas zugemüllt durch angeschwemmte Plastikteile. Wir fahren weiter mit dem Boot und nehmen zwischendurch ein erfrischendes Bad im Meer. Ein paar Inseln weiter gehen wir wieder von Bord. Hier wohnen die Einheimischen in Hütten auf Stelzen; verbunden sind die Hütten in diesem Dorf über Stege. Sie werden nicht nur von Menschen genutzt, sondern hier laufen auch die Haustiere herum wie z.B. Hühner, Enten und Ziegen. Der Bootsführer zeigt uns den Weg zu einem Restaurant; dort wird auch das mitgebrachte Seefood abgeliefert, welches uns später lecker zubereitet aufgetischt wird. Nach dem Essen geht es wieder aufs Boot, und wir fahren durch Wasserstraßen, die durch Mangrovenwälder begrenzt werden. Auf der Rückfahrt, schon in Sichtweite zu unserem Anleger in Myeik, fällt der Motor von unserem Boot aus. Wir treiben jetzt auf der belebten Wasserstraße mit unserem defekten langsamen Kahn dahin. Noch ist der Abstand zu den anderen Schiffen groß. Der Kapitän ist schon seit zwanzig Minuten unter Deck und am Schrauben - ab und zu lässt er sich vom Schiffsjungen diverses Werkzeug geben. Wir treiben langsam aber stetig auf eine Gruppe von geankerten Schiffen zu, und ich fange langsam an, nervös zu werden. Nach weiteren zehn Minuten ist der Keilriemen unter Deck gewechselt, und es geht wieder mit Motorantrieb weiter zu unserer Anlegestelle.
Tag 23
04.02.2018 Von Myeik nach Taninthary (84 km)
04.02.2018 Von Myeik nach Taninthary (84 km)
Heute fahren wir mit dem Rad die letzte größere Etappe in
Myanmar. Wir sind schon um halb sechs auf den Rädern und steuern erst mal das
muslimisch geführte Restaurant Nr.1 in Myeik an, das schon ab fünf Uhr morgens
geöffnet ist. Neben Nudel- und Reisgerichten gibt es auch in Fett gebackene
Teigtaschen. So früh am Morgen ist das alles noch nicht so meins, aber der
Kaffee ist ganz okay. Frisch gestärkt radeln wir aus der Stadt hinaus in Richtung
Sonnenaufgang. Zunächst geht es an einem kleinen Flüsschen entlang, vorbei an landwirtschaftlich
genutzten Flächen. Immer wieder sieht man am Wegesrand weidende Wasserbüffel,
immer in Begleitung von weißen Vögeln, die wie Reiher aussehen. Wahrscheinlich
wird von den Büffeln Kleingetier im Wasser aufgescheucht, das dann von den
Vögeln geschnappt wird. Es folgt eine recht hügelige Landschaft. Die Straße ist
meist geteert, aber es sind auch viele
Baustellen, wo es schon sehr holprig zugeht. Zum Schluss geht es nochmal über
einen großen Fluss mit einer traditionellen holzbeplankten Brücke, bei der man
als Radfahrer höllisch aufpassen muss, dass man mit den Rädern nicht in die
Zwischenräume der Planken kommt.
Als wir nachmittags
im Guesthouse ankamen, merkte ich schon, dass etwas mit meiner Schaltung nicht
in Ordnung war. Kurz nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, sind wir nochmal
auf die Räder gestiegen, um in einer zwei Kilometer entfernten Raststätte etwas
zu essen. Da die Schaltung gar nicht mehr ging, und das Rad weich durchwippte,
habe ich es vor dem Speiselokal genauer unter die Lupe genommen und festgestellt,
dass die linke Kettenstrebe gebrochen war. Eine Reparatur war nicht möglich, da
es ein Alu-Rahmen war.
Bei mir überschlugen sich die Gedanken. Ich hatte ja geplant,
noch vier weitere Wochen in Thailand unterwegs zu sein. Das war ohne
funktionstüchtiges Rad nicht so ohne Weiteres möglich. Der Rückflug war für
Anfang März fest gebucht – was also tun? Tom holte mich wieder aus meinem
Gedanken-Karussell, und wir spielten erst mal alle Möglichkeiten durch. Am
nächsten Tag konnte ich erst mal bis Kawthaung im Minibus mitfahren.
Von Kawthaung nach Ranong in Thailand geht es mit dem Boot. Die Gruppe wird dann mit den Rädern die 300 km bis zu Insel Phuket fahren und danach mit dem Flieger nach Bangkok weiterreisen. Derweil werde ich mit dem Bus nach Phuket fahren und dort auf die Gruppe warten.
Von Kawthaung nach Ranong in Thailand geht es mit dem Boot. Die Gruppe wird dann mit den Rädern die 300 km bis zu Insel Phuket fahren und danach mit dem Flieger nach Bangkok weiterreisen. Derweil werde ich mit dem Bus nach Phuket fahren und dort auf die Gruppe warten.
Tom hat mir netterweise angeboten, dass ich, wenn er mit der
Gruppe in Phuket angekommen ist, sein Rad nutzen kann, da seine anschließend
geplante Tour ausfällt. Da hatte ich ganz schön Glück im Unglück!
Hier
die gefahrene Tagestour als Track bei GPSies: Beik/Myeik
- Taninthary
Tag 24
05.02.2018 Von Taninthary bis nach Kawthaung im Minibus
05.02.2018 Von Taninthary bis nach Kawthaung im Minibus
Der Minibus kam pünktlich frühmorgens bei unserem Guesthouse
an, und wir verstauten die verbliebenen sechs Räder auf dem Dach. Die Fahrt
ging durch bergiges, relativ einsames Gebiet. Landschaftlich eine sehr
reizvolle Gegend, aber auf der ersten Etappe von 130 Kilometern bis in den
nächsten Ort legt summieren sich 1700 Höhenmeter. Wir machen eine Kaffepause,
und auch die zweite Etappe ist sehr bergig mit wenig bewohntem Gebiet, viele
Plantagen mit Ölpalmen, und ab und an auch noch ein schönes Stück mit
Regenwald. Etwa 50 km vor Kawthaung haben sich die sechs Anderen nochmal ihre
Räder geschnappt und sind den Rest geradelt. Ich fuhr mit dem Minibus weiter
zum vereinbarten Hotel. Abends kam die Truppe mit ihren Rädern im Hotel an.
Tag 25 und folgende Tage
06.02.2018 Boots-Überfahrt von Kawthaung (Myanmar) nach Ranong (Thailand)
06.02.2018 Boots-Überfahrt von Kawthaung (Myanmar) nach Ranong (Thailand)
Während die Gruppe weitere drei Tage benötigte, um nach
Phuket zu kommen, war ich mit einem Linienbus in kürzester Zeit dort und konnte
mich dann drei Tage in Phuket erholen. Ich nutzte die Zeit, um die Insel zu
erkunden. Dazu habe ich mir an einem Tag ein Moped ausgeliehen und dabei auch
ruhige, wunderschöne abgelegene Strandabschnitte gefunden. Wie geplant kamen
die Anderen nach den drei Tagen in Phuket an. Nach einem letzten gemeinsam verbrachten
Tag habe ich mich mit Toms Rad auf die Reise durch Thailand begeben. Einen
Monat später, am 8. März, bin ich ebenfalls von Bangkok aus in Richtung Heimat
geflogen.
Tabelle der Tagestouren:
Tag
|
W-Tag
|
Datum
|
Strecke
|
Strecke km
|
Höhen-meter
|
1
|
Sa
|
13. Jan. 2018
|
Zürich -
Doha
|
||
2
|
So
|
14. Jan. 2018
|
Doha –
Yangon (Stadtrundfahrt)
|
30
|
|
3
|
Mo
|
15. Jan. 2018
|
26
|
||
4
|
Di
|
16. Jan. 2018
|
101
|
499
|
|
5
|
Mi
|
17. Jan. 2018
|
34
|
229
|
|
6
|
Do
|
18. Jan. 2018
|
114
|
601
|
|
7
|
Fr
|
19. Jan. 2018
|
Kyaukto /
Kin Punh
|
||
8
|
Sa
|
20. Jan. 2018
|
89
|
715
|
|
9
|
So
|
21. Jan. 2018
|
Thaton
|
20
|
|
10
|
Mo
|
22. Jan. 2018
|
76
|
506
|
|
11
|
Di
|
23. Jan. 2018
|
Hpa-An 1
|
30
|
250
|
12
|
Mi
|
24. Jan. 2018
|
Hpa-An
|
25
|
200
|
13
|
Do
|
25. Jan. 2018
|
76
|
464
|
|
14
|
Fr
|
26. Jan. 2018
|
57
|
446
|
|
15
|
Sa
|
27. Jan. 2018
|
87
|
787
|
|
16
|
So
|
28. Jan. 2018
|
110
|
1152
|
|
17
|
Mo
|
29. Jan. 2018
|
Ye - Maungmangan Beach (*davon 70 km / 789Hm mit Autotransfer)
|
174*
|
1959*
|
18
|
Di
|
30. Jan. 2018
|
Maungmangan
Beach (Ruhetag)
|
||
19
|
Mi
|
31. Jan. 2018
|
Maungmangan
- Dawei
|
18
|
100
|
20
|
Do
|
1. Feb. 2018
|
160
|
1734
|
|
21
|
Fr
|
2. Feb. 2018
|
107
|
1104
|
|
22
|
Sa
|
3. Feb. 2018
|
Beik/Myeik
|
15
|
|
23
|
So
|
4. Feb. 2018
|
58
|
||
24
|
Mo
|
5. Feb. 2018
|
83
|
924
|
|
25
|
Di
|
6. Feb. 2018
|
Taninthary
- Kawthoung (Bus)
|
359
|
5372
|
26
|
Mi
|
7. Feb. 2018
|
Kawthoung –
Ranong (Boot)
|
||
27
|
Do
|
8. Feb. 2018
|
Kawthoung –
Phuket (Bus)
|
||
|
1301
|
11670
|
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