2008 Sizilien

         Vom Meer quer durch den Nebrodi-Naturpark-
                         -von Randazzo hoch zum Ätna-
-vom Ätna-Gipfel zum Meer.  
  



Die Tour startet auf der Nordseite der Insel Sizilien in Nähe von Cefalu, geht weiter entlang der Küste und biegt dann ab ins Landesinnere bis zum Nebrodi-Naturpark. Der Nebrodi-Naturpark wird in östlicher Richtung komplett durchquert. In Randazzo, der alten Stadt am Fuße des Ätna tauchen wir ein in den Ätna-Nationalpark, und es beginnt der lange Aufstieg zum Ätnagipfel bis auf 3000 m. Nach einer halben Gipfel-Umrundung beginnt dann die rasante Abfahrt in  südöstlicher Richtung zur Küste.






Das Städtchen Cefalu

Cefalu ist neben den großen Städten einer der bekanntesten Orte auf der Insel mit seinem langgezogenen Strand, einer sehr schönen Altstadt und direkt vor der Haustür einem fast 300 m hohen Felsen (Rocca). Wenn man sich Altstadt anschaut, sollte man auch unbedingt einen Blick in die Kathedrale werfen.





Die Küste und das Normannendorf Tusa

Typisch für die Landschaft sind die Dörfer auf den Anhöhen, welche ihren Ursprung in der Normannenzeit haben. So auch das Städtchen Tusa mit dem mittelalterlichen Stadtkern. Am Rande des Nebrodiparks liegt die Casa Migliaca, welche sich mitten in einem alten Olivenhain befindet. Hier endet die erste Etappe, und wir essen gemeinsam zu Nacht und übernachten in dieser traumhaften idyllischen Casa.



  

Start am nächsten Morgen

Der Nationalpark Nebrodi 

Der Nationalpark Nebrodi ist ein Mittelgebirgszug von ca. 1500 m Höhe und verfügt über einen sehr schönen Waldbestand mit Baumarten, welche man eher in Mittel- und Nordeuropa vermutet. Bis in eine Höhenregion von 1.500 m wachsen hier Buchen, Ulmen, Eschen, Ahorn, Stein- und Korkeichen und selbst Stechpalmen. In dieser Parklandschaft kann man noch auf wild lebende Pferde stoßen und oft laufen einem auch wild lebende Hausschweine über den Weg. Die Bergdörfer, von denen viele von den Arabern und auch von den Normannen aus Gründen der Verteidigung des Hinterlandes errichtet wurden, konnten ihre alte Atmosphäre noch fast unverfälscht bewahren. Ein Netz von Wanderwegen durchzieht den Naturpark. Für Mountainbiker eine traumhafte Landschaft. Die Wege und Pfade sind jedoch nicht so leicht zu befahren, inbesondere wenn es kurz zuvor geregnet hat. Die aufgeweichten Wege  verwandeln sich dann in schwer zu befahrende Schlamm-Rinnen mit zusätzlich tiefen Wasserlöchern, welche beim Durchfahren für Fahrer und Räder eine große Herausforderung darstellen.



Rahmenbruch kurz vor Randazzo


1.       Wie schon beschrieben fordert die Tour einiges ab von den Fahrrädern und so kam es, dass zehn Kilometer vor dem Ende unserer dritten Tagesetappe mein Fahrrad-Rahmen brach. Nach einem Sprung knackte es im Rahmen und mein Rad ging unter mir weg. Notdürftig haben wir die Bruchstelle mit einem Stock stabilisiert und ich musste die letzten Kilometer bis Randazzo im Stehen fahren. Innerlich hatte ich die Tour schon abgeschlossen. In Randazzo haben wir dann einen Fahrradladen gefunden. Der findige Ladenbesitzer hat eine abgesägte Fahrradstütze in die Bruchstelle geschoben und die Rohre mit Querschrauben fixiert. Das Ganze hat 50 € gekostet und mir die Tour gerettet. Der Rahmen hielt dann die ganze restliche Tour. Ob so etwas in Deutschland gegangen wäre, wage ich zu bezweifeln. 




 

Der Regionalpark am Ätna


Sehr beeindruckend ist der Aufstieg zum Ätna. Die Fahrt durch alte und neuere Lavafelder lassen die gewaltgen Naturereignisse erahnen, die sich in der Vergangenheit abgespielt haben. Beeindruckend ist auch, wie die Vegetation langsam aber stetig in den dunklen Lavafeldern wieder Fuß fasst. Am Rifugio Sapienza auf 1900 m findet noch mal eine Übernachtung statt. 




Wer noch Kräfte sparen möchte, nutzt die Seilbahn, um erstmal auf 2500 m Höhe zu gelangen.  Anschließend radeln wir auf weichen Lavaschotter-Wegen  bis an den Nordost-Kraterrand auf ca. 3100 m Höhe. Der weitere restliche Anstieg erfolgt dann zu Fuß. Je nach Windrichtung setzen einem die aus dem Schlund aufsteigenden Schwefeldämpfe so zu, dass (wie es bei uns der Fall war) eine Annäherung an den Kraterrand kaum möglich ist. Dennoch - allein schon die Annäherung an den Kraterrand war ein unvergessliches Erlebnis.







Es war ein unbeschreibliches Gefühl, bei einer Höhe von 3100 m auf die unter uns befindliche Wolkendecke zu schauen und zu wissen (laut Wetterbericht), dass es unter uns regnet. Nach einer weiteren viertel Krater-Umrundung beginnt die fast endlose Abfahrt Richtung Meer. Auf einer Höhe von 2500 m tauchen wir in die regnerischen Wolken ein und müssen dann erst mal unser Regensachen überziehen. Eine andere Welt tut sich auf mit immer üppiger werdender Vegetation. 





Bei Castiglione erreichen wir den Fluss Alcantara mit seinem tief in den Lavaboden geschnittenen Bett, und eine weitere erlebnisreiche Bikefahrt folgt bis zur Flussmündung am Meer. In Taormina geht es noch einmal ein bisschen hoch zum dem antiken Amphitheater mit Blick auf den Ätna, den Golf von Giardini-Naxos und die kleine Insel Isola Bella vor der Küste Taorminas. 

Fazit

Aus technischer und landschaftlicher Sicht war das eine überwältigende Mountainbike-Tour.  Die Übernachtungen wurden von dem Organisator sehr gut ausgewählt. Für Sportliche, die Naturerlebnisse zu schätzen wissen, ist diese Tour ohne Einschränkung zu empfehlen.Organisiert und geführt wurde die Tour von Bike Alpin.




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