2017 Myanmar Teil 1



Mit dem Rad in Myanmar

Unterwegs  im Land der goldenen Pagoden



Myanmar gehört zu den buddhistisch orientierten Ländern. Es ist ein Vielvölkerstaat, der während der britischen Kolonialzeit zusammengefügt wurde, und von daher gibt es viel Konfliktpotential zwischen den einzelnen Volksgruppen. Wegen der Jahrzehnte herrschenden Militärdiktatur wurde das Land von Touristen lange Zeit gemieden. Ab 2012 setzte eine vom Militär initiierte demokratische Entwicklung ein und damit auch eine Öffnung für den Tourismus. Seither befindet sich das Land in einem rasanten Umbruch, und wer noch Reste der Ursprünglichkeit sehen will, der muss sich sputen. So nimmt zum Beispiel der Verkehr auf den Straßen extrem zu, was die jetzige Infrastruktur der Straßen völlig überfordert.
Manche Straßenabschnitte sind deshalb für den Radverkehr nicht geeignet; auch machen die vielen kilometerlangen Baustellen das Fahrradfahren nicht angenehm. Dennoch - abseits der überlasteten Routen ist das Radwandern herrlich, und ganz besonders in den ländlichen Gebieten ist die Bevölkerung überaus freundlich und kontaktfreudig.
Um diese letzten Reste der Ursprünglichkeit von Myanmar zu erleben, habe ich mich dazu entschlossen, die von Tom angebotene Burma-Radtour im Nordosten mitzufahren.

Die Tour fand in der Umgebung von Bagan und Mandalay statt und führte auch zweimal in das Shan-Gebiet. Sie führte zunächst zu touristischen Hot Spots wie zum Beispiel das Tempelfeld in und um Bagan herum als auch in abgeschiedene Gebiete im Shan-Hochland.

Reisebeschreibung

Tag 1  
07.02.2017          Flug von Bangkok nach Yangon

Mit dem Flugzeug von Bangkok kommend sind wir in Yangon gelandet. Nachdem wir unsere Räder und das Gepäck in Empfang genommen hatten, ging es zum Einreise-Schalter. Da wir unser Visum in Berlin schon vorab erhalten hatten, liefen die Einreiseformalitäten problemlos und schnell ab.



Tom besorgte uns zwei Taxis für den Transfer in die Innenstadt zum Hotel.
Der Verkehr zur Innenstadt war zunächst erstaunlich ruhig und flüssig. Auffällig war, dass sowohl das Taxi wie auch 90% der übrigen Autos trotz Rechtsverkehr das Steuerrad auf der falschen Seite, also auf der rechten Seite haben. Das kommt zum Einen daher, dass der Verkehr in Myanmar erst 1970 von Linksverkehr auf Rechtsverkehr umgestellt wurde; zum Anderen werden viele der Gebrauchtwagen von Thailand und Japan bezogen (beide Länder haben Linksverkehr). Ein weiteres für Asien sehr ungewöhnliches Phänomen ist der Umstand, dass in Yangon keine Zweirad-Krafträder fahren dürfen. Die wurden vom Verkehr ausgeschlossen, um den Stadtverkehr zu beruhigen. Ob das langfristig klappt, ist noch die Frage.

Da wir recht früh am Morgen in der Stadt unterwegs waren, und noch der morgendliche Berufsverkehr herrschte, dauerte die Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel anderthalb Stunden.
Die Fahrräder, verpackt in den Kartons, deponierten wir in der Lobby des Hotels. Da das Hotel sehr zentral gelegen war, konnten wir unsere Unternehmungen in den ersten Tagen zu Fuß vornehmen. Nach dem Einchecken inspizierten wir einige Märkte in der Umgebung des Hotels.









Tag 2
08.02.2018          Yangon

Heute, am zweiten Tag, trifft noch Johann aus Hamburg ein. Nach seiner Ankunft erkunden wir gemeinsam mit ihm die Märkte im Chinesischen Viertel.





Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Taxi zu einer der für die Buddhisten wichtigsten religiösen Stätten, der Shwedagon Pagode. Die Pagode wurde gebaut, um acht Haare Buddhas aufzubewahren, was sie zum einem der heiligsten Orte des Landes macht. Die imposante, über 100 Meter hohe, mit Edelsteinen bestückte goldene Pagode ist schon Flugzeug aus zu sehen. Es ist eine sehr kraftvolle heilige Stätte, auch wenn sie durch den achtlosen Massentourismus etwas an religiösem Glanz verliert. Auf dem 60.000 qm großen Gelände befinden sich noch viele weitere sehenswerte religiöse Bauwerke, so dass man bei einem einzigen Besuch schwerlich alles aufnehmen kann.








Um das bunte Treiben erfassen und genießen zu können, setzt man sich am besten etwas abseits auf ein ruhiges Plätzchen und beobachtet die vielen  Pilger oder das Wechselspiel der goldenen Farben im Sonnenuntergang. Bei Eintritt der Dunkelheit erstrahlen die vielen goldenen Gebäude im Scheinwerferlicht.

Es ist ein erhabenes Gefühl, als wir noch einmal gemeinsam mit den Gläubigen den großen Stupa im Uhrzeigersinn umrunden.
Nach diesen tollen Eindrücken lassen wir den Abend bei gutem Essen und ein paar Bier ausklingen.



Tag 3
08.02.2017          Yangon

Während die Anderen mit Tom zusammen eine Physiotherapeuten-Praxis besuchten und die Spendengelder für Toms Patenkind Pandora übergaben, machte ich eine Rundfahrt mit der Yangon Circle Line. Das ist ein Zug, der Yangon in knapp drei Stunden umrundet. Für 30 Cent holte ich mir eine Tageskarte - so konnte ich unterwegs aussteigen, etwas anschauen, und dann wieder in einen der nächsten Züge einsteigen. Sehenswert ist weniger die Landschaft außerhalb, sondern das, was man innerhalb des Zuges beobachten kann. Es herrschte hier ein lebhaftes Treiben von ein- und aussteigenden Leuten, darunter auch immer wieder Händler, die ihre Waren verkaufen wollten.



Am Abend nahmen wir uns ein Taxi, das uns an den weit außerhalb liegenden Busbahnhof von Yangon brachte. Um 21 Uhr ging es los mit einem Nachtbus in Richtung Bagan. Die Räder fuhren in einem anderen Bus, und wir hofften, dass sie ebenfalls mit uns in Bagan ankommen würden.



Tag 4
09.02.2017          Nachtbus nach Bagan

Die Sitze im Bus waren recht bequem, und man hätte während der ganzen Fahrt schlafen können, wenn nicht die Klimaanlage so eine Eiseskälte erzeugt hätte. In weiser Voraussicht hatte ich mir eine zusätzliche Jacke und eine lange Hose bereitgelegt, die ich jetzt überzog. Mit einer zusätzlichen Decke war es auszuhalten und man konnte auch etwas schlafen.
Gegen sechs Uhr am Morgen trafen wir in dem außerhalb von Bagan gelegenen Busbahnhof ein, und unsere Rad-Kartons standen auch schon da. Wir bauten flott die Räder zusammen, verstauten unser Gepäck und starteten in Richtung Bagan.
Zwischendurch in Richtung Innenstadt mussten wir noch 25 U$ Dollar zahlen für die drei Tage geltenden Touristenausweise für Bagan und Umgebung.

Tom hat in Bagan eine sehr spartanische Herberge ausgesucht. Duschen und WC waren in einem Nachbargebäude. Im weiteren Verlauf stellte sich dann heraus, dass dieser Umstand nicht so ganz glücklich war, da der Weg zur Toilette für Darmkranke doch etwas weit war …
Gegen Nachmittag haben wir ein erstes sakrales Gebäude aufgesucht, das man auch besteigen durfte. Auf diesem Gebäude haben wir dann die untergehende Sonne beobachtet. Nach dem Sonnenuntergang wurde es schnell dunkel, und es war gut, dass ich eine gute Stirnlampe für den Heimweg dabei hatte.



Tag 5
10.02.2017          Bagan

In der Nacht hörte ich schon lebhafte Bewegungen in Richtung Toilette. Lynn und Johann hatten in der Nacht erhebliche Darmprobleme und verbrachten längere Zeit auf den sanitären Außenanlagen.  Da die Beiden nach der Nacht total gerädert waren, sind nur Tom und ich vor Sonnenaufgang zu einem besteigbaren Stupa gefahren und haben den Sonnenaufgang beobachtet. Mit dem Wetter hatten wir großes Glück - es war ein unheimlich schöner Sonnenaufgang mit allem, was dazu gehört, darunter zahlreiche Heißluftballons, die gerade aufstiegen. 








Am Nachmittag ging es Johann besser, so dass wir gemeinsam noch einmal an die Anlegestelle des Irrawaddy Flusses fahren konnten. Den Rückweg fuhren wir auf einer anderen Route durch einsame Dörfer und schauten uns die etwas abseits gelegenen Sakralbauwerke an; hier traf man  kaum auf einen Touristen.


Tag 6
12.02. 2017         Bagan/Nyaung U – Mount Popa (48 km) flach bis hügelig, zum Schluss steile Passagen




Während die Anderen noch etwas mit ihrem angeschlagenen Magen-Darm-Trakt zu kämpfen hatten,  ging es mir sehr gut.
Auf dem zunächst flachen Land  befanden sich am Wegesrand Palmplantagen. Es gab auch Stände am Wegesrand, an denen die Verarbeitung der Palmnuss gezeigt wurde, und man bot auch verschiedene Palmölprodukte zum Verkauf an.
Am Fuße des Mount Popa fanden wir ein nettes Hotel. Während meine Mitreisenden sich noch etwas ausruhten, fuhr ich meine erste Erkundungstour auf den Mount Popa. Ich landete in einem luxuriösen Resort mit schöner Aussicht auf den Mount Popa Felsen mit der Tuyin Taung Pagode.
Am Nachmittag fuhren wir dann gemeinsam zu dem Mount Popa Felsen, der ein ehemaliger, erloschener Vulkan ist. Diese Felsennadel war seit jeher eine religiöse Kultstätte und Wohnstätte der Nats (übernatürliche Geister), und erst 1960 wurde auf der Spitze eine buddhistische Pagode „Tuyin Taung“ erbaut. Zur Pagode führt eine sehr lange Treppe, die wir hinaufstiegen. Der Berg ist auch von Affen bewohnt, die natürlich sehr große Mengen an Unrat erzeugen. Auf der Treppe begegnen einem immer wieder Menschen, die einen Abschnitt sauber halten und dafür die Hand aufhalten. So könnte man einiges an Geld loswerden, denn es gibt insgesamt 25 Treppenabschnitte, wo sich solche Bettler aufhalten und um Geld bitten. Wenn man oben angekommen ist, eröffnet sich eine grandiose  Aussicht über das umliegende Land.





Tag 7
13.02.2017  Mount Popa - Thazi (135 km); hügelige Landschaft

Schon am Rande des Hochlands werden die Nächte frischer mit Nacht-Temperaturen bis 16 Grad. Die klare Luft wollten wir ausnutzen und sind schon zeitig am Morgen mit den Rädern gestartet. Heute war eine Strecke von 95 km bis Meiktila angesagt. Zunächst war es ein sehr schöner Streckenabschnitt - wir fuhren durch eine Allee mit riesigen alten Bäumen. Danach wurde es etwas eintöniger. Die Temperaturen stiegen schnell an, und um 11 Uhr wurde es fast unerträglich heiß, jedoch machte der Fahrtwind das Fahren gerade noch erträglich. Wenn ich jedoch auf die Anderen warten musste - und das war öfter der Fall - so musste ich mir ein schattiges Plätzchen suchen. Dennoch war die Warterei nur schwer auszuhalten. Am frühen Nachmittag kamen wir in Meiktila an,  und Tom schlug vor, nach einer kurzen Pause noch weitere 20 km zu fahren, um den nächsten Tag etwas zu entlasten, der sehr anstrengend sein würde.
Nach 20 km erreichten wir Thazi und fanden auch eine einfache, aber saubere Übernachtungsmöglichkeit.








Tag 8
14.02.2018          Thazi – Kalaw (95km; 1300 Hm)

Bei den Vorbereitungen hatte ich in den Reiseunterlagen von diesem Tag gelesen und bekam leichte Bedenken, ob ich so einen großen Höhenanstieg bei solchen Temperaturen würde meistern können. Tom hat mich beruhigt; aber nervös war ich doch, ob ich eine solche Belastung schaffe.
Auch an diesem Tag sind wir zeitig um 7 Uhr gestartet und das war gut so, da die Temperaturen schnell anstiegen. Zunächst ging es durch eine leicht hügelige Landschaft ungefähr bis zur Mittagspause. 



Danach ging es bald bergauf. Wir vereinbarten, dass bei dieser Passstraße jeder sein eigenes Tempo fahren soll, und wir uns oben wieder treffen. Anfangs machte mir die große Hitze zu schaffen, aber mit jeden Höhenmeter - anfangs kaum merklich - wurde die Luft frischer. Zu Beginn fuhr ich mit Tom voraus, Johan und Lynn hinter uns. Nach einem Drittel der Strecke machte Tom Pause und wartete auf die Anderen. Ich kam allmählich in meinen Bergsteiger-Modus und schraubte mich langsam, aber stetig nach oben. Erschwert wurde der Aufstieg durch zahlreiche Baustellen und durch den schubweisen Schwerverkehr bedingt durch die Ampelschaltung an den Baustellen. An manchen Haarnadelkurven wurde der Anstieg richtig knackig, und ich musste die untersten Gänge benutzen. Nach zwei Stunden kam ich in Kalaw an und suchte gleich mal nach einem Bankautomaten, da ich knapp bei Kasse war. Nachdem ich Geld gezogen hatte, suchte ich ein Café in der Einfahrtstraße von Kalaw, so dass ich die Anderen abpassen konnte. Dabei traf ich auf Lynn und wunderte mich, dass sie schon da war. Sie hatte nach halber Strecke einen Kleintransporter angehalten und ist mit diesem nach oben gefahren. Nach dem ersten Kaffee ist Tom eingetroffen, und eine halbe Stunde später dann auch Johann. Ich war froh, diesen extremen Aufstieg so gut gemeistert zu haben.



Tag 9

15.02.2017          Kalaw – Inlesee/ Nyaung Shwe (65 km; 731Hm)

Die heutige Strecke führte weitgehend durch hügeliges Hochland und war mit 65 km nicht so lang;  deshalb starteten wir erst um 8 Uhr. Die Temperaturen in der Nacht und am Morgen waren mit 12 Grad recht frisch. Zu Mittag machten wir Pause in Aungban und schlenderten über einen typischen ländlichen Markt. Viele Frauen trugen die typischen, meist orangefarbenen karierten Kopftücher, ein typisches Merkmal der Shan Volksgruppe.







Anschließend ging es weiter und da die Straße lebhaft befahren war, entschlossen wir uns, eine abkürzende Nebenstrecke zu fahren. Die Nebenstraße führte uns in entlegene Dörfer. Als wir in die Dörfer einfuhren, gab es ein großes Hallo bei den Kindern, da solche Radfahrer noch nie in ihrem Leben aufgekreuzt sind. Die Straße wurde immer enger und schließlich zu einem Pfad, der mit einem Fahrrad mit Gepäck nicht mehr passierbar war. Also umdrehen und zurück zur Hauptstraße. So kamen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit am Inle-See an. Die Suche nach einem Hotel war noch etwas nervenaufreibend, aber Tom hat für das Finden von Hotels ja ein gutes Händchen, und so hat das also auch geklappt.



Tag 10
16.02.1917          Inle-See

Heute war kein Rad-Tag, sondern Boots-Tag auf dem Inle-See. Der Bruder von unserer Hotel-Besitzerin war Bootsführer und so wurden wir bootmäßig gut betreut. Morgens um neun ging es los. Der See lag zunächst noch völlig im Nebel. Es war sehr frisch; deshalb hatte ich nach Zwiebelmanier mehrere Schichten von Jacken angezogen, und wir mummelten uns gleich in die zur Verfügung gestellten Decken. Der Bootsführer fuhr mit uns die touristischen Highlights ab, darunter die schwimmenden Gärten, einen Bauernmarkt, einige Handwerksbetriebe wie z.B. Spinnerei, Weberei, Eisenschmiede und Bootswerft. Auch besuchten wir ein Stupafeld und ein Museum. Zum Schluss kürzten wir das Programm ab und ließen uns zurück zum Hotel fahren.







Tag 11
17.02.2017          Von Nyaung Shwe zum Stupafeld bei Kakku  

Über Nacht gingen die Temperaturen wieder richtig in den Keller. Ich musste wieder in Zwiebel-Technik alles anziehen, was ich dabei hatte, selbst Mütze war angesagt. Auf dem See war es wieder neblig und unangenehm kalt.
Der Bootführer brachte uns samt Rädern auf die andere Seite des Inle-Sees. Ziemlich durchgefroren packten wir die Räder aus dem Boot und starteten unsere Tour. Zunächst ging die Strecke durch eine leicht hügelige Landschaft; auf der Straße ging es sehr ruhig zu, und es war ein angenehmes, entspanntes Fahren. Wir kamen in die Gegend des Knoblauchanbaus – zu erkennen an den vielen Knoblauchfeldern links und rechts am Wegesrand, und manchmal roch es auch danach. Gegen Nachmittag mussten wir noch einmal einen Anstieg von 300 Hm bewältigen, und dann konnten wir schon die Spitzen des mächtigen Stupafeldes sehen. Das Stupafeld ist eine Ansammlung von mehr als 2000 Stupas auf engsten Raum. Dieses Stupafeld liegt im Stammesgebiet der Pa-O, einer ethnischen  Minderheit, deren Gebiet erst seit 2003 wieder frei zugänglich ist. Die ersten Stupas wurden im 12./13. Jahrhundert erbaut, und im Laufe der Zeit kamen immer weitere dazu. Das Stupafeld wurde in neuerer Zeit restauriert, wurde aber leider bei einem Sturm erneut beschädigt; deshalb hängen manche Spitzen mit ihren Glockenspielen schief. Jetzt, wenn  ein leichter Wind geht, klingeln  auf den Spitzen der Pagoden die Glockenspiele.








Beeindruckend sind auch die mächtigen Bäume vor dem Pagodenfeld. Auf einem gewaltigen Tamarindenbaum kletterten kleine Jungs in Mönchskutten herum und ernteten Tamarinden-Früchte. Das ist eine recht gefährliche Sache, da die Früchte nur an den äußeren Enden der Äste wachsen. Mir schenkte man gleich einige Früchte zum Probieren.
Neben dem Vorplatz befand sich ein Restaurant, das  auch Übernachtungsmöglichkeiten in Bungalows anbot. Wir richteten uns in zwei Bungalows ein, und nach einem ausgiebigen Nachtmahl legten wir uns schlafen und genossen die Ruhe auf dem Lande – bis uns morgens um halb fünf lautstarke, über Lautsprecher übertragene Mönchsgebete aus dem benachbarten Kloster aus dem geruhsamen Schlaf rissen. Bei dem meditativen Singsang konnte ich nur noch etwas vor mich hin dämmern.



Tag 12
18.02.2017           Von Kakku nach Nyaung Shwe am Lake Inle

Morgens um halb sieben bekamen wir Frühstück. Es war noch empfindlich feuchtkalt, und ich war froh als wir endlich starteten, und mir wärmer wurde. Die Fahrt ging zunächst noch einmal bergauf bis Taunggyi, dem höchsten Punkt unserer Reise. Unterwegs passierten wir wieder diverse Baustellen. Die Straßen sind zwar alle geteert, aber sehr holperig, und trotz Stoßdämpfer an meiner Vorderradgabel spürte ich die Schläge sehr stark in meinen Handgelenken. In Taunggyi an einer Straßenkreuzung registrierte ich nicht den lockeren Schotter auf der Straße und kam mit dem Vorderrad ins Rutschen. Ich legte einen Sturz hin. Ich wollte mich mit den Händen abfangen und dabei schürfte ich mir die Handballen und Knie auf. Außer den Schürfwunden war aber alles ok. Wir machten erst mal eine Pause, und ich konnte meine Wunden versorgen. Nach der Mittagspause ging es nochmal 40 km weiter bis zu unserem Ausgangspunkt in Nyaung, dem Hotel, von wo aus wir vor zwei Tagen gestartet waren.





Tag 13
19.02.2017          Von Nyaung Shwe nach Pindaya (65km; 634 Hm)

Heute sind wir erst um acht Uhr gestartet, da die Strecke nicht so lang ist. Dennoch war erst mal ein knackiger Anstieg von Nyaung Shwe auf die National 4 zu bewältigen. Außer einem großen Rindermarkt und einem alten Kloster gab es auf dieser Strecke nicht viel zu sehen.







Angekommen in Pindaya übernachteten wir in einem netten Hotel direkt in der Nähe eines Sees inmitten der Stadt. Der erste Ausflug führte uns durch einen Park mit riesigen Ficus-Bäumen.



Tag 14
20.02.2017          Ruhetag in Pindaya

Heute besuchten wir die berühmte Höhle von Pindaya, welche sich auf halber Höhe eines Bergrückens befindet. Zwei Möglichkeiten gibt es, den Eingang der Höhle zu erreichen. Der bequeme Weg ist ein Fahrstuhl, der andere führt über eine lange überdachte Treppe, welche wir wählten. Oben angekommen empfing uns erst mal eine riesige Spinne (hierzu gibt es eine Sage, dass eine Prinzessin von einem bösen Geist in Gestalt der Spinne gefangen gehalten wurde, ein Prinz kam und befreite die Prinzessin usw.) Die große Höhle beherbergt mehr als 8.000 Buddha-Statuen und ist ein wichtiger Wallfahrtsort für gläubige Buddhisten.





Tag 15
21.02.2017          Von Pindaya nach Ywa Ngan (75 km; 1100 Hm)

Der heutige Weg von Pindaya nach Ywa Ngan führte durch sehr hügeliges Land, und deshalb summierten sich einige Höhenmeter. Am Pagodenfeld bei Mai MaYe Thakin Taung legten wir eine Pause ein und schauten uns die am Fels angebrachten 30m hohen Buddha-Statuen an. Danach folgten wir einem Weg durch Korn- oder Reisfelder, die gerade abgeerntet wurden. Geerntet wurde noch in Handarbeit wie bei uns vor 150 Jahren. In Ywa Ngan waren alle Hotels belegt; ein Hotelbesitzer vermittelte uns jedoch netterweise eine einfache Herberge. Am nächsten Morgen konnten wir im seinem Hotel frühstücken.





Tag 16
22.02.2017          Von Ywa Ngan nach Kyaukse  (82 km; 501 Hm / Abstieg 1682 m)

Heute haben wir das Hochland der Shan wieder verlassen. Mit dem Eintauchen in die Tiefebene sind auch die Temperaturen wieder angestiegen.
Die Strecke nach unten erwies sich als sehr beschwerlich, denn wir mussten hierbei eine 35 km lange Baustelle mit sehr schlechten Straßenverhältnissen (Schotter, Löcher, Staubpisten) passieren. Dazu kam noch stoßweise ein kräftiger Verkehr. Obwohl es bei dieser Tour mehrheitlich bergab ging,  waren wir völlig erledigt und froh, uns in einem Lokal am Straßenrand von den Strapazen erholen zu können. 






Wenn es mal keine Baustelle gibt, dann kann man diese Strecke ganz gut befahren, aber in den nächsten zwei Jahren (ca. bis 2019) ist sie ungeeignet für Radfahrer. Am Ortseingang von Kyaukse waren wir froh, ein schönes und neues Hotel gefunden zu haben, wo wir uns vor dem Essengehen noch einmal entspannten. Am Abend fuhren wir in die Innenstadt zu einem  Restaurant, das Tom schon von einer früheren Tour kannte. Das Essen war gut; jedoch lag der Sitzbereich an der sehr stark befahren Durchgangsstraße; es war laut, und wir schluckten zusätzlich viel Staub und Abgase, was nicht so angenehm war. Also ging es alsbald wieder zurück ins Hotel, wo wir uns vor dem Schlafengehen noch ein, zwei Bierchen gönnten.




Tag 17
23.02.2017          Von Kyaukse/MinSu über Amarapura nach Mandalay (54 km flache Strecke)

Hier, in der Tiefebene des Ayeyarwady, sind schon frühmorgens die Temperaturen recht hoch, deshalb starteten wir recht zügig am Morgen um sieben Uhr, auch, weil wir vor 11 Uhr am Kloster in Amarapura sein wollten. Das Kloster in Amarapura beherbergt ca. 1300 Mönche und gehört zu den größten Ordensgemeinschaften im Lande. Morgens um elf gehen die Mönche zur Speisung an die Ausgabe der zentralen Küche; dabei bildet sich eine über hundert Meter lange Schlange der wartenden Mönche. Dieses morgendliche Schauspiel der Speisung der Mönche wurde in den letzen Jahren zu einer touristischen Attraktion. Jeden Morgen fahren Dutzende Busse mit Touristen zu diesem Schauspiel, und nicht wenige Touristen sind besonders dreist und folgen den armen Mönchen bis an ihre Tische, um jeden Happen, den diese zu sich nehmen, zu filmen. Ich fand das Vorführen der Mönche völlig daneben und habe mich dann diskret zurückgezogen.






Anschließend überquerten wir die 1200 m lange U Bein Brücke aus Teakholz. Einheimische flanieren gerne am Abend auf dieser Brücke und genießen die Stimmung der herrlichen  Sonnenuntergänge.
Angekommen in Mandalay haben wir uns in ein Hotel in der Nähe des Bahnhofs einquartiert. Am Nachmittag besorgten wir uns am Bahnhof die Tickets für die Zugfahrt nach Hsipaw.





Tag 18
24.02.2017          Zugfahrt von Mandalay nach Hsipaw

Nach einem für Johann etwas hektischen Start (er hatte den Wecker nicht gehört) sind wir morgens um halb vier im Dunkeln zum Bahnhof aufgebrochen. Der Zug stand schon bereit, und wir konnten die Räder mit den Packtaschen im Gepäckwagen unterbringen. Anschließend suchten wir unsere Sitzplätze in der  „ordinary class“. Für 4600 Kyat, das sind etwa drei €uro, hat Tom uns die Karten besorgt. Der Vorteil der ordinary class ist, dass diese fast ausschließlich von einheimischen Fahrgästen genutzt wird. Wer es jedoch bequemer haben möchte, kann mit den anderen Touristen für etwa den doppelten Preis (für uns auch noch erschwinglich) in der Upper Class reisen, was jedoch nicht unsere Intention war.






Pünktlich um vier Uhr verließen wir in einem gemächlichen Tempo mit dem Zug den Bahnhof. Zunächst ging es erst mal im Dunkeln durch die Tiefebene. Kurz vor Pyin U Lwin musste der Zug die Höhendifferenz von mehr als 800 Metern bewältigen, hierzu ging es in Schlangenlinien hin und her den Berg hoch. Ein Höhepunkt der Bahnreise ist die Überquerung des Goteik Viadukts, der berühmtesten Eisenbahnbrücke in Myanmar. Nach neun Stunden Ruckeln und Zuckeln sind wir mit einer Stunde Verspätung in Hsipaw angekommen. Tom hatte schon in „My Charles Guesthouse“,  einem von zwei Schwestern sehr gut geführten Hotel reserviert. Tom wurde in dem Hause herzlich empfangen; man kannte sich schon aus Übernachtungen von früheren Touren. Im Hof des Hotels gab es eine Agentur, die Sightseeing und Trekking Touren in der Umgebung vermittelt. Für den nächsten Tag buchten Lynn, Johann und ich eine halbtägige Sightseeing Tour im Umland von Hsipaw.



Tag 19
25.02.2017          Sightseeing in Hsipaw und Umgebung

Die Bootstour startete um 9 Uhr und führte uns erst mal über den Duthawady Fluss. Mit dem Bootsfürer und dem einheimischen Tourguide waren wir zu Acht auf dem Boot. Der Tourguide vermittelte uns viel Information über das Zusammenleben der einheimischen Bevölkerung und die politische Lage. Der Mann war selber Farmer und konnte uns daher auch sehr viel zur Pflanzen- und Tierwelt erzählen.






Am Nachmittag waren wir zurück, und ich machte mich noch einmal mit dem Rad auf den Weg, um mir den Palast des letzten Shan Fürsten (Sao Kya Seng) von Hsipaw anzusehen. Um das Leben und Ableben dieses Fürsten rankt sich eine tragische Geschichte; die Verfilmung „Dämmerung über Burma“ hatte ich kurz zuvor im Fernsehen gesehen. Die aus Österreich stammende Ehefrau von Sao Kya Seng hat ein Buch über ihr Leben im Fürstenpalast und ihre dramatische Flucht nach der Inhaftierung ihres Mannes durch die Militärdiktatur geschrieben (Inge Sargent: „Dämmerung über Birma“) Ein im Jahr 2000 gedrehter Dokumentarfilm „Himmlische Prinzessin – Die letzte Mahadevi“  beschreibt den Lebensweg der Österreicherin Inge Eberhard, die nach ihrer Flucht in den USA noch einmal neu angefangen hat und sich dort für die burmesischen Flüchtlinge einsetzte.
Ich wollte den Schauplatz dieser faszinierenden Geschichte selbst in Augenschein nehmen und fuhr bis zum Palast. Bis vor einigen Jahren lebte hier Sao Oo Kya, ein Neffe von Sao Kya Seng (dem Shan Fürsten). Er empfing gern Besucher, auch ausländische Touristen, und zeigte Teile des Palastes. Im Jahr 2005 aber wurde er verhaftet und zu 13 Jahren Haft verurteilt – unter anderem wegen seiner Arbeit als Touristenführer ohne Lizenz. Heute lebt seine Tochter mit ihrer Familie in dem Haus. Eine unbefestigte Straße führt zu dem großen Eingangstor. Leider war der Zugang zu den Gebäuden verschlossen, und ich musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Führungen für Touristen werden leider nicht mehr durchgeführt.







Am Abend gab es im benachbarten Restaurant ein tolles Abendessen. Hierfür hat Tom am Nachmittag auf dem Markt noch einiges an Gemüse eingekauft und in der Küche des Restaurants abgegeben. Am Abend bekamen wir es schön zubereitet auf den Tisch. Nach dem Essen trafen wir auf zwei Südbadener am Nachbartisch und kamen mit ihnen ins Gespräch. Im weiteren Verlauf wurden einige Bier- und Rum-Flaschen geleert. Gegen Mitternacht war bei mir ein Level erreicht, dass ich umgehend mein Bett aufsuchen musste. Johann war mir dabei behilflich, das Hotel und mein Zimmer zu finden; Tom und Lynn hielten es noch länger aus.  



Tag 20
26.02.1917          Von Hsipaw nach Kyaukme (36 km hügelig bis steil; 400 Hm)

Um 8 Uhr 30, etwas verzögert, weil Tom und Lynn auf Grund der langen Nacht etwas angeschlagen waren, sind wir dann losgeradelt. Als wir die an der Stadt vorbeiführende National 3 erreicht haben,  wurde uns schon Bange, weil auf dieser Straße ein extremer Verkehr herrschte. Wir kamen mit unseren schwer beladenen Rädern nur mit Mühe über die Straße. Ein Großteil der Fahrbahn dieser Straße ist noch sehr schmal und damit dem hohen Verkehrsaufkommen nicht gewachsen. Kritisch wurde es, wenn es durch enge Schluchten geht wie z.B. die Goteik Schlucht. Die Straße wurde so eng, dass die LKWs in den Kurven nicht aneinander vorbeikamen. Es konnte nur immer ein LKW die Engstelle passieren. Dadurch staute sich der Verkehr kilometerlang. Wir schlängelten uns durch, aber es ging extrem knapp zu. Nach dieser Passage hatten wir die Nase voll und steuerten die nächste Stadt (Kyaukme) mit einem Bahnhof an. Für die 36 km bis Kyaukme brauchten wir fast vier Stunden. In Kyaukme fuhren wir auf direktem Weg zum Bahnhof und besorgten uns Tickets für den nächsten Tag. Für unsere Übernachtung fanden wir ein einfaches Hotel.



Tag 21/22
27./28.02.2017                  Fahrt und Sightseeing in Pyin-U-Lwin

Nach dem Frühstück radelten wir zum Bahnhof. Der Zug hatte für asiatische Verhältnisse wenig Verspätung von 20 Minuten. Im Zug konnte ich wieder entspannt die schöne Landschaft genießen. In der Trockenzeit ist es in Myanmar üblich, Buschhänge abzubrennen. Diese Abbrände kamen dem Schienenstrang sehr gefährlich nah, so dass einem der beißende Rauch manchmal den Atem nahm. . Mit einer Stunde Verspätung kamen wir in Pyin-U-Lwin an.
Aufgrund der Höhenlage ist hier auch am Nachmittag das Klima immer noch erträglich. Das ist auch der Grund, warum die Briten, die während der Kolonialzeit in Mandalay ihren Dienst taten, hier in dem nahegelegen Pyin-U-Lwin ihre herrlichen Villen und Ferienhäuser errichteten. Überall in der Stadt trifft man auf Zeugnisse dieser Kolonialzeit, wie zum Beispiel in der Stadtmitte den Purcell Uhrenturm, ein Geschenk von Königin Victoria. Wenn man auch noch die bunt bemalten Pferdekutschen fahren sieht, die sich Ihren Weg durch idyllische Alleen bahnen, eingesäumt mit den herrlichen kolonialen Villen,  dann fühlt man sich in ein vergangenes Jahrhundert zurückversetzt. Besonders sehenswert war auch der Botanische Garten, den Colonel May während des Zweiten  Weltkriegs mit Hilfe von Kriegsgefangenen auf einer Fläche von ca. 237 Hektar errichten ließ. Den etwas außerhalb liegenden Park besuchten wir am zweiten Tag.







Tag 23
01.03.2017          Von Pyin-U-Lewin nach Mandalay (75 km; 316 Hm / Abstieg 1308 m)

Heute ging es wieder zurück in das in der Tiefebene gelegene Mandalay. Auf dem Weg lag noch ein netter Aussichtspunkt, den Tom uns zeigen wollte. Nachdem wir eine kleine Stärkung zu uns genommen hatten, führte die Straße zu den Serpentinen nach unten ins Tal. Erst fuhren wir über  einen Höhenkamm mit wunderbaren Aussichten in die Tiefebene. Dann kam wieder eine ganze Menge staubiger Baustellen mit viel Lastwagenverkehr. Gut war, dass die Lastwagen nicht schnell fahren konnten und auf uns Rücksicht nahmen. Dennoch machten uns Staub und Abgase zu schaffen. Die letzten Kilometer im Tal entlang eines Kanals waren wieder angenehmer, fast ohne Autoverkehr, und wir konnten entspannt bis Mandalay dahinradeln.







Tag 24
02.03.2017          Sightseeing in Mandalay
Heute war die Erkundung von Mandalay angesagt. Auf das größte Bauwerk, den Königspalast haben wir verzichtet, zum einen, weil nur ein kleiner Teil davon begehbar ist; zum anderen, weil nur noch die den Palast umgebenden Mauern im Original vorhanden sind. Alle anderen Gebäude im Inneren sind schlecht gemachte Nachbauten.
Doch zunächst sind wir an die Schiffsanlegestelle des Ayeyarwady gefahren, um abzuklären, ob wir am nächsten Morgen mit einem Schiff bis nach Tow Kyaung fahren können. So wollten wir unsere morgige Strecke  von 145 km etwas entschärfen. Dann hätten wir nämlich nur 75 km zu meistern. Das Anmieten des Schiffs war uns zu teuer, und erkundigten wir uns, ob wir stattdessen mit einem  Kleinbus fahren können. Das war ohne weiteres möglich, und der Preis war auch günstig.







Anschließend haben wir uns die Mahamuni Pagode und am Nachmittag die Kuthodaw Pagode mit dem größten Buch der Welt angeschaut. Danach fuhren die Anderen mit dem Taxi zum Mandalay Hill; diesen Ausflug habe ich ausgelassen.
In der Mahamuni Pagode steht eine  besondere Buddha-Figur: Sie ist aus Bronze gefertigt, eine Kriegsbeute (1784) aus dem Rakhine State, und hundertausende von angehefteten Blattgoldgaben lassen sie schon recht unförmig aussehen. Das Anheften von Blattgold ist in diesem Teil des Buddhismus den Männern überlassen.
Die Kothodaw Pagode in Mandalay soll das größte Buch der Welt darstellen. Rund um die Pagode stehen 729 kleine, weiße Pagoden, in denen jeweils eine Marmortafel mit Text untergebracht ist.  Darauf ist der Pali-Kanon niedergelegt, der das Leben und die Lehren Buddhas wiedergibt. Auf Papier gedruckt würden die Texte mehr als 15.000 Seiten füllen.










Tag 25
03.03.2017          Von Mandalay nach Monywa (65 km per Bus und 75 km mit dem Rad)







Die ersten 65 km fuhren wir bis  Myinmu mit dem Bus. Die auf dem Dach des Minibusses festgezurrten Räder waren schnell abgeschnallt, und wir konnten unverzüglich starten. Die Temperaturen waren schon recht hoch; daher versuchten wir zügig voranzukommen, bevor die richtige Mittagshitze einsetzte, denn ab zwölf Uhr mittags war die Hitze extrem. Nach 35 km erreichten wir das erste Statuen-Feld mit der größten Buddha-Statue (116m hoch) des Landes. Diese Buddha-Statue ist von innen begehbar, und man kann durch eine innen angebrachte Treppe (25 Stockwerke) bis zum Kopf aufsteigen.
Nach zehn Stockwerken ging mir die Puste aus - die Nachmittagshitze war einfach zu hoch. Rechts und links waren weitere große Buddhas (einer sitzend und einer liegend) im Bau. Nach einigen weiteren Kilometern gab es noch einen weiteren Tempelkomplex: Die Thanboddhay Pagode – ein kunterbunter und vielleicht auch ein wenig bizarrer Anblick erwartete uns. Mit der Bauweise und vor allem der Farbgebung ist diese Pagode landesweit einzigartig. Jeder freie Fleck - an den Wänden, an den Decken, sowohl im Inneren als auch außen - ist mit Buddha-Figuren im Miniatur-Format versehen, insgesamt über eine unglaubliche halbe Million Buddha-Figuren. Nach den vielen Buddhas und der großen Hitze während der Fahrt waren wir froh, ein gutes Hotel in Monywa gefunden zu haben.















Tag 26
04.03.2017          Tagestour zu den Hpo Win Daung Caves (andere Schreibweisen: Hpowindaung, Powintaung, Po Win Taung)
Heute wollten wir zu einem Ort etwas außerhalb von Monywa fahren, den Hpo Win Daung Caves. Diese Höhlen sind nach dem  Alchimisten U Hpo Win benannt. Bei dem Höhlenkomplex handelt es sich um ca. 900 größere und kleinere ca. im 14. bis 18. Jahrhundert in Sandstein gehauene Höhlen, die mit tausenden von Buddha-Figuren gefüllt sind und auch noch sehr schöne erhaltene Höhlenmalereien enthalten.






Kurz nach dem Start hatte ich einen Platten in meinem Vorderrad. Gut war, dass ich einen Ersatzschlauch dabei hatte, den wir dann schnell eingesetzt haben; zuvor untersuchten wir noch die Ursache - es war ein Dorn, den wir aus den Mantel entfernten.
Unsere Route führte erst mal über den Chindwin Fluss – zum Übersetzen nutzten wir ein kleines Fährboot. Wir fuhren zunächst mit den Rädern durch
rechts und links landwirtschaftlich genutzte Felder, welche immer wieder von hohen Palmen gesäumt waren; dann folgte eine karge hügelige Landschaft vorbei an einer alten Kupfermine und zum Schluss noch ein kleiner Anstieg zu den Eingängen der Höhlen. Nach dem Rundgang haben wir uns noch in einem der an der Auffahrt liegenden Restaurants  gestärkt. Dann ging es in der glutheißen Sonne die 25 km zurück zu unserem Hotel.



Tag 27
05.03.2017          Von Monywa nach Bagan

Da es Lynn an diesem Tag gesundheitlich sehr schlecht ging, sind wir nicht die geplanten 135 km nach Bagan mit dem Rad gefahren, sondern haben uns einen Kleinbus genommen. Wir kamen schon mittags in Bagan an, und ich nutzte den Nachmittag noch mal, um in Bagan kleinere Erkundungstouren durchzuführen.



Tag 28
06.03.2017          Nachtbus von Bagan nach Yangon
Da  der Bus erst um 21 Uhr am Abend fuhr, konnten wir noch uns noch einige weitere Pagoden ansehen. Am späten Abend sind wir dann zu dem außerhalb gelegenen Busbahnhof gefahren. Wir verpackten unsere Räder in den im Reiseunternehmen deponierten Fahrrad-Kartons. Pünktlich um 21 Uhr starteten wir im Nachtbus in Richtung Yangon.



Tag 29
07.03.2017          Yangon

Frühmorgens kamen wir im Busbahnhof von Yangon an. Wir nahmen ein Taxi zum Hotel. Johann und Tom haben dort noch ein Zimmer. Da Lynn und ich schon um Mitternacht zurückfliegen, brauchten wir kein Zimmer. Ich ging noch mal in der Stadt auf Erkundung und fand im zentral gelegenen „Maha-Bandoola Park“ eine beeindruckende internationale Foto-Ausstellung, unter anderem Bilder von dem Deutschen Fotokünstler Günter Pfannmüller.  Die Sonne war am Untergehen, und es war nicht mehr so heiß. Viele junge Leute verweilten zwischen den Bildern, es war eine tolle Atmosphäre. Am Abend holte uns  das Taxi zum Flughafen ab. Der Rückflug ging über Kuweit nach Frankfurt. 


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