2010/2009 Jakobsweg



Allgemeine Infos zum  "Camino Francés"


Ein ganzes Netz an  Pilgerwegen verdichtet sich an einem Übergang der Pyrenäen auf der französischen Seite bei Saint-Jean-Pied-de-Port. Diese kleine Provinzstadt bildet den Anfang des "Camino Francés" und führt quer durch Nordspanien von Roncesvalles im Osten, über Pamplona, Burgos und León bis Santiago de Compostela. 
Seit Jahrhunderten pilgern gläubige Menschen nach Santiago de Compostela in Nord-Spanien, um am Grab des Apostels Jakobus für den Ablass ihrer Sünden zu bitten. Die Pilgerströme waren in den Letzten Jahrhunderten sehr unterschiedlich und sind in der Vergangenheit zeitweise ganz zum Erliegen gekommen. Seit den neunziger Jahren erlebte das Pilgern auf dem Camino Francaise wieder eine Renaissance, wobei heute neben den religiösen Motiven auch die sportlichen und kulturellen Erlebnisse stark in den Vordergrund getreten sind. Ganz besonders faszinierend ist das "gemeinsame Erleben" mit den anderen Pilgern, welche alle gemeinsam in eine Richtung streben. Mit dem Pilgern/Wandern gehen die  sozialen Erlebnisse einher, welche am Abend in den Pilger-Unterkünften stattfinden. Dort treffen sich Menschen unterschiedlichster Nationen und kommunizieren miteinander. Diesem Weg wohnt eine besondere magische Kraft inne, die besonders spüren kann, wer sich zu Fuß fort-be-wegt. Viele Menschen nutzen diesen Weg, um zu sich selbst zu finden, denn spirituelles Wandern macht den Kopf frei, und man kann vom Alltag Abstand gewinnen. Der Weg ist mit vielen landschaftlichen und kulturellen Sehenwürdigkeiten überzogen. Leider hat der Weg in der Neuzeit viel von seiner magischen Kraft verloren, weil durch die Menschenmassen am Rande des Weges kommerzielle Interessen in den Vordergrund getreten sind. Dennoch - wenn man die Hauptreisezeit meidet, ist und bleibt dieser Weg ein unbeschreibliches Erlebnis.


Ich bin im Jahre 2009 mit Baetica Reisen die Strecke von Leon bis Santiago de Compostela mit dem Rad gefahren und war so begeistert, dass ich ein Jahr später (2010) noch den Teil von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Leon gefahren bin.

Teil 1 von  Leon nach Santiago de Compostela:


Die Beschaffenheit des Weges war sehr unterschiedlich; großen Teilen des Weges konnten wir direkt auf dem Camino folgen, welcher über Forststraßen, aber auch über sandige Pisten oder lehmige, teilweise steinige Wege führte. An einigen Passagen mussten wir den Camino verlassen und auf Asphaltstraßen ausweichen. Wichtig für uns war, dass wir die Wandergruppen mit unseren Fahrrädern möglichst wenig störten.
Die Unterkünfte und der Gepäcktransport  wurden von Baetica-Reisen organisiert, einem Reiseveranstalter, mit dem ich äußerst zufrieden war, weil er nicht nur hervorragende Räder zur Verfügung gestellt hat, sondern auch die Betreuung rundherum Spitzenklasse war. 


Teil 2 von St. Jean-Pied-de-Port nach Leon:



Für dieses Teilstück haben wir elf Tage benötigt. Teilweise konnten wir nicht auf dem originalen Weg fahren; so war das erste Teilstück von St. Jean-Pied de Port bis Roncevalles in den Pyrenäen noch mit Schnee bedeck. Deshalb mussten wir auf der Fahrstraße hochfahren. Auf der Hochebene wehte anfangs noch ein eisiger Wind, und je näher wir nach Logrono kamen desto erträglicher wurden die Temperaturen.

Auch diese Tour war von vielen schönen Eindrücken geprägt, und das Team von Baetica hat sich hervorragend um uns gekümmert.

Fazit:

Den Camino Francés kann man für Radfahrer sehr empfehlen. Jedoch sollte man ihn nur außerhalb der großen Reisezeiten befahren, denn in sehr belebten Zeiten gibt es Passagen, wo Wanderer und Biker sich behindern können. In erster Linie soll dieser Weg den Wanderern überlassen bleiben. 
Vor unserer Haustür in Löffingen geht auch eine Jakobsroute vorbei, und dieser würde ich gerne in eigener Regie bis Compostella folgen. 


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